07.05.2013 - Werner Bock

Werner Bock

ist im schönsten Land in Deutschlands Gau’n, dem Badner Land, am 12. März 2013 in kleinem Kreis feierlich als Chef der Messe Offenburg verabschiedet worden – wenn er das mit dem „schönsten Land“, dessen Sitten und Gebräuchen, auch erst hat lernen müssen. Der Beginn der Beziehung Messe Offenburg / Werner Bock sei alles andere als einfach gewesen, erinnerte sich Oberbürgermeisterin Edith Schreiner und in dieser Funktion auch die Aufsichtsratsvorsitzender der Messe Offenburg. Da sei im Jahr 2000 der damalige Finanzchef der Messe Berlin angereist und habe sich um den Posten beworben mit der Aussage: „Entweder, Sie nehmen richtig Geld in die Hand oder machen den Messestandort dicht.“ Das sei ziemlich heftig gewesen. Die anderen Bewerber hätten alle sich in den Vordergrund gestellt, Bock habe da schon das Messegelände gekannt und den Geschäftsbericht auf das Genaueste studiert. Schreiner: „Es war genau richtig, Werner Bock hierher zu holen. Ein Glücksfall.“ Dass die Messemodernisierung – in Offenburg wurden seit seinem Amtsantritt 2011 50 Mio. € investiert - so gut gelungen sei, gehe auch auf sein Konto: „Er war bei jeder Baubesprechung dabei und wusste, wo man Kompromisse machen musste.“ Probleme seien immer noch in derselben Sitzung gelöst worden. Auch wenn „unser Bock“ so manche Eigenschaften eines Ziegenbocks habe – störrisch, stur – so hinterlasse er doch keine abgegraste Wiese. Neue Messen und viele Relaunches haben die Messe Offenburg verändert und nach vorne gebracht. Vielen Veranstaltungen habe er die Bühne bereitet, stehe aber selbst nicht gern im Mittelpunkt. Ihr Rat an den scheidenden Messechef: „Stehen Sie das jetzt hier einfach durch.“ „Keinen Bock mehr“ lautete die Einladung zur Verabschiedung. Edith Schreiner: „Es ist viel schlimmer: „Wir alle haben keinen Bock mehr.“ Als bei einer der ersten Veranstaltungen, die Bock als Messechef begleitet habe, die Menschen aufstanden und die Hand aufs Herz legten, als das Badnerlied erklang, da sei der aus Berlin Zugezogene erschrocken. Dass der 63-Jährige diese regionale Hymne mit den Jahren gelernt hat, durfte er sofort beweisen. Stadtrat Jess Haberer, auch Chef der Stadtkapelle, ließ eine Abordnung aufspielen… Bambi-Produzent Werner Kimmig lobte den guten Taktiker, der seit dem 1. April 2001 den Messeplatz Offenburg zielstrebig und ehrgeizig verändert habe. Er habe in den Offenburger Messehallen viele Sendungen produziert und dabei immer auf Bock und das tolle Team zählen können. Richtig emotional wurde die Feier, als Karin Pickavé als Assistentin der Geschäftsführung, und Martin Roth, Betriebsrat, das Wort ergriffen. Sie überreichten ihrem Chef zur Erinnerung den berühmten Spaten des Spatenstichs für die Oberrheinhalle – und die Messemitarbeiter hatten etwas für seine Nerven: Schokolade. Dass es „die gute“ sein muss, davon hatte sie Werner Bock in den Jahren überzeugt. Der Stapel, der zusammenkam, war ansehnlich. Es sei Zeit für ihn zu gehen, sagte der Gefeierte. Als er 2001 in Offenburg angefangen habe, sei die Messe in schlechterem Zustand gewesen als erwartet. „Wir saßen etwas auf dem Trockenen, denn zu gleicher Zeit bauten die Messen in anderen baden-württembergischen Städten aus. Und so steckten wir 50 Mio. € in die Sanierung. Das war viel Geld und es gab keine Garantie. Aber der Erfolg der letzten Jahre gab uns Recht.“ Er dankte seiner Frau – und seinen Mitarbeitern. Werner Bock: „Wenn wir 2012 den höchsten Umsatz in der Geschichte der Messe Offenburg zu verzeichnen hatten, dann ist das die Leistung der Mannschaft, nicht des Trainers. Die Tore werden auf dem Spielfeld geschossen.“

Quelle: 6.5.2013 [m+a NEWSLINE]