Versteckte Kosten ärgern Aussteller

Nicht immer fühlen sich Unternehmen ausreichend über die Gesamtaufwendungen ihres Messeauftrittes informiert.

Serviceleistungen und Servicebereitschaft - im Tagesgeschäft harmonieren Erwartungen der Aussteller und Handeln der Messeveranstalter nicht immer. "Totale Unflexibilität" beklagte zum Beispiel eines der von m+a befragten Unternehmen. Gelebte Servicebereitschaft sehe anders aus, betonte der Aussteller. Dazu passt, dass nahezu 45 % mit "Nein" antworteten auf die Frage: "Wissen Sie, welche Serviceleistungen seitens der Veranstalter im Mietpreis in der Regel enthalten sind?" Ein Wert, der gegenüber der Befragung im Vorjahr sogar noch um vier Prozentpunkte gestiegen ist.
Fast drei Viertel aller befragten ausstellenden Unternehmen beklagt dagegen die versteckten Kosten, die als Nachforderung seitens verschiedenster Veranstalter nach dem Messeauftritt hinzu kommen. Größte Ärgernisse sind dabei aus Sicht von gut einem Drittel der Befragten die Wasser- und Stromkosten. Aber auch sonst scheinen die Veranstalter von Preistransparenz nicht allzuviel zu halten. Verschiedenste andere Posten wie beispielsweise GEMA-Gebühren, Müllentsorgung, Speditionskosten, Statikgebühren für den Stand, Anzeigen und Katalogeinträge sind in den Kostenvoranschlägen anscheinend nicht oder nicht ausreichend gekennzeichnet.
Da wundert es nicht, dass fast die Hälfte aller Befragten Unterschiede zwischen der verkündeten und gelebten Servicebereitschaft von Veranstaltern sieht. Dabei - und das darf man auf keinen Fall aus den Augen verlieren - differenzieren die Aussteller sehr wohl. Jede Messegesellschaft agiere anders, bei privaten Veranstaltern sei die Lücke zwischen Versprechen und Wirklichkeit oft riesig. Gerade bei gut gebuchten Messen vermissen einige Aussteller guten Service, vor allem bei der Standeinteilung. Ein probates Instrument, Aussteller bei der Stange zu halten und Nähe zu demonstrieren, scheint für viele Veranstalter der Newsletter zu sein. Rund 72 % der Aussteller kennen diesen als Mittel zur Bindung ans Messeunternehmen. In den Genuss von Bonusprogrammen, die im vergangenen Jahr immerhin 75 % der Befragten wünschten, kommen zurzeit gerade einmal 18 %.

m+a report Nr.6 / 2006 vom 22.09.2006
m+a report vom 22. September 2006