Göttingen macht Dampf

Zur Weltmeisterschaft müssen die Fans aus Niedersachsen nicht unbedingt in eine der zwölf Spielmetropolen pilgern. Auch vor der eigenen Haustür geht auf vielen Fanfesten die Post ab.

Keine WM-Stadt, keine Metropole - man mag die Göttinger zur kommenden Fußball-WM eigentlich nur bedauern. Aber dazu besteht kein Grund. Es findet ein reges Fußballfanleben auch außerhalb der streng reglementierten offiziellen FIFA-Stätten statt. So zum Beispiel im Sartorius-WM-Village in Göttingen. Schön für die Fans aus der Unistadt, die immerhin WM-Quartierstadt für Mexiko geworden ist.
Um der Fußballbegeisterung der vielen südniedersächsischen und nordhessischen Fans gerecht zu werden, bedürfte es einer Menge an Eintrittskarten für die WM-Spiele, die bekanntermaßen nicht zur Verfügung steht. Also galt es, dem Enthusiasmus für Fußball in der Region eine Plattform zu geben. Die Lokhalle in Göttingen hat für dieses Projekt verschiedene Partner gefunden, die ein großes Fußballfest mit Public-Viewing ermöglichen. Hauptsponsor und Namensgeber für das Sartorius-WM-Village ist die Sartorius AG mit Sitz in Göttingen. Der Schwerpunkt des Unternehmens-Sponsorings liegt - dem Geschäft des Technologiekonzerns entsprechend - in der Regel im Bereich der Wissenschaft. Im Rahmenprogramm findet unter anderem der Rekordversuch für das je stattgefundene weltweit größte Tipp-Kick-Turnier statt: 1024 Spieler werden erwartet. Das Turnier ist offiziell als Rekordversuch bei Guinness World Records angemeldet. Die Lokhalle ist als Spielstätte auch Teil einer deutschlandweit ausgetragenen Weltpremiere. Im Rahmen des Kunst- und Kulturprogramms zur FIFA WM 2006 tragen 16 internationale Mannschaften zum ersten Mal eine Weltmeisterschaft im Theatersport aus. Der Theatersport ist die Umsetzung der Idee, Theater und Sport zusammenzubringen. Genau wie bei der Fußball-WM treten zwei Teams gegeneinander an, doch hier geht es um Improvisationsfähigkeiten. Die Mannschaften müssen spontan auf Themenvorschläge, zum Beispiel ein Shakespeare-Drama zum Thema "verschossener Elfmeter im Endspiel", aus dem Publikum reagieren. Neben den Liveübertragungen laufen noch eine Vielzahl an Attraktionen für die Fußballfans. Ein breites Angebot erwartet die Besucher, die nicht nur Fußball sehen, sondern auch selber aktiv werden möchten.
Das Village soll ein friedliches Familienpublikum ansprechen und trifft entsprechende Sicherheitsvorkehrungen: Taschenkontrollen, ausreichend Sicherheitsdienst/Einlasskontrollen und eine enge Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden. Störenfrieden und Hooligans wird erst gar kein Zugang gewährt, damit alle Besucher ungestört ihr Fußballfest feiern können.
Damit die Halle auch entsprechend voll und die Stimmung gut wird, gibt es eine breit gestreute Werbe- und PR-Strategie. So gibt es unter der Internetadresse www.sartorius-wmvillage.de detaillierte Informationen rund um das Ereignis. Auf Großflächenplakaten werden die Liveübertragungen und das jeweilige Rahmenprogramm regional angekündigt und im städtischen Bereich werden zeitnah zu den Veranstaltungen Programmflyer mit den aktuellen Veranstaltungen verteilt. Durch Medienkooperation ist eine Ankündigung der Veranstaltungen im Hörfunk in der Region gewährleistet. Eine weitere wichtige Rolle im Kommunikationskonzept spielen Anzeigen in der regionalen Presse.

m+a report Nr.3 / 2006 vom 28.04.2006
m+a report vom 28. April 2006