Kraftvoller Startschuss für die Möbelbranche

Wer ganzheitlich denkt und eine Strategie verfolgt, kann auch heute und in Zukunft Erfolg im schwierigen Geschäft mit den Möbeln haben. Die imm cologne 2006 gab aus vielerlei Sicht Anlass zur Hoffnung.

Wer in Köln war, kennt die Trends für 2006", so das Resümee von Wolfgang Kranz, Geschäftsführer der Koelnmesse. "Ich bin sicher", so Kranz weiter, "von dem sehr guten Gesamtergebnis der imm cologne geht eine Signalwirkung aus - besonders für die deutsche Möbelbranche." Zufriedene Aussteller, gute Abschlüsse und unzählige Innovationen und Verbesserungen in den Möbelkollektionen ergaben insgesamt ein sehr gutes Stimmungsbild. Sieben Tage lang zeigten 1333 teilnehmende Unternehmen aus 50 Ländern das komplette Spektrum von hochkarätigen Designmöbeln bis hin zu klassischen Wohnwelten. Entgegen dem Trend der letzten Jahre stieg die Zahl der Fachbesucher aus dem Inland wieder an (+5 %). Vor allem die mittelständischen Händler waren stark vertreten. Insgesamt kamen rund 116 000 Fachbesucher.
Die positive Stimmung bestätigt auch Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der deutschen Möbelindustrie (VDM): "Wir sehen dem jungen Jahr 2006 mit realistischem Optimismus entgegen. Das hat vier Gründe. Erstens konnten wir das Jahr 2005 mit einem Umsatzplus von 1,8 % abschließen. Die positive Auftragslage ist nicht abgebrochen, so dass wir auch in diesem Jahr ein solches Wachstum prognostizieren können. Das belegt auch ein zweiter Grund, nämlich die sehr erfolgreiche imm cologne, die im Januar stattgefundene, weltweit größte und wichtigste Möbelmesse. Sie gab unserer Branche in diesem Jahr einen sehr kraftvollen Startschuss. Drittens gehen wir davon aus, dass die Exportumsätze unserer Möbel weiter wachsen. Schon heute wird jedes dritte in Deutschland hergestellte Möbel ins Ausland exportiert. Die so genannten ,emerging markets werden in diesem und auch in den nächsten Jahren dazu beitragen, dass die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Möbeln steigt. Einen vierten Grund möchte ich hier nennen, der neben den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen leider oft in den Hintergrund gerät: Es ist das Möbel selbst, das die Nachfrage stimuliert. Unsere innovativen, qualitativ hervorragenden Möbel in gutem Design geben unserer Branche in Deutschland eine gute Chance im globalisierten Wettbewerb zu bestehen."
"Die Branche hat in den vergangenen Jahren etliche Betriebe und damit etliche Stellen verloren", so Klaas weiter zur wirtschaftlichen Situation. "Dieser Prozess ist auch noch nicht zu Ende. Es wird weiterhin Verlierer und Gewinner geben und die Branche wird insgesamt weiter schrumpfen. Was in der Fachsprache Marktbereinigung heißt, kann nur durch eigene betriebliche Anstrengungen aufgehalten werden. Heute haben diejenigen Möbelhersteller Erfolg, die ganzheitlich denken und eine Strategie verfolgen. Das sind nicht wenige. Sie haben gleichrangig ihr Produkt, ihre Käuferzielgruppe, ihre Exportstrategie, ihre betrieblichen Kosten, ihre Mitarbeiter, ihre Maschinen, ihren Handelspartner, sprich ihre Unternehmensphilosophie, im Kopf."
So gibt es einige renommierte Unternehmen, die sogar stark überdurchschnittliche Umsätze vermelden können: Interlübke freute sich Ende 2005 über ein zweistelliges Auftragswachstum, Kettnaker gab ein Umsatzwachstum von 12 % bekannt und COR von 9 % - im Inland ebenfalls von 12 %. Was unterscheidet ein Erfolgsunternehmen wie COR vom Durchschnitt? Worauf stützt sich dieser Erfolg?
Marketingleiter Berthold Strüve: "Die Marke COR steht für hochwertige Sitz- und Polstermöbel, die ausschließlich in Deutschland hergestellt und weltweit in 54 Länder distribuiert werden. Ihr anhaltender Erfolg beruht auf der Kombination aus Innovationsbereitschaft, Design und hochwertiger Verarbeitung. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern produziert COR als vollstufiger Betrieb - von der Rohholzbearbeitung in den Produktionsstätten bis zur Auslieferung fertiger Möbel - mit dem eigenen Fuhrpark. Neue Modelle werden in enger Zusammenarbeit zwischen Designern, Technikern und Handwerkern entwickelt. Die Markenführung beruht auf einem klaren Prinzip: Werte und ein zeitgenössisches Design zu schaffen, unabhängig von kurzlebigen Trends oder Moden."
Die Unternehmensstrategie bleibt dabei vielschichtig: "Wir freuen uns, dass Kollektionen von COR, ob Modellneuheit oder Weiterentwicklung, zunehmend neue Märkte im Ausland erschließen. Unsere Aktivitäten gelten ebenso dem Markt im Inland, der weiterhin Potential hat.
Messeauftritte bleiben fester Bestandteil unseres Marketings, dazu gehören die Standorte imm in Köln, aber auch die Messen in Mailand, Wien, Amsterdam und Belgien."

m+a report Nr.2 / 2006 vom 24.03.2006
m+a report vom 24. März 2006