Marken brauchen Bilder

Frank Reger, Inhaber und Geschäftsführer von Reger, München, über die Macht der Bilder und das Prägen von Marken./i>

Herr Reger, "Bilder machen Marken" lautet der Claim Ihres Unternehmens. Wie realisieren Sie dies in der Zusammenarbeit mit Ihren Kunden?
Anhand unseres Claims können wir unserem Kunden gleich im ersten Moment die Bedeutung des Bildes und Großbildes für seinen Markenaufbau verständlich machen. Er erkennt, dass er einen Partner auf Augenhöhe gefunden hat, der sich in seine Markenstrategie mit Know-how hineindenkt. Dies ist dann die Basis für die Beratung bei der Wahl von Materialien, der Inszenierung und der Präsentation. Unser gemeinsames Ziel ist dabei die optimale technische und wirtschaftliche Umsetzung der Markenstrategie.

Machen große Bilder große Marken oder wie lässt sich die besondere Wirkung von Großbildern erklären?
Nicht nur große Bilder machen große Marken, sondern alle Bilder unterstützen große und kleine Marken. Wichtig ist, dass sie Teil eines ganzheitlichen Konzeptes sind - dazu gehören genauso Printmedien wie Anzeigen, Kataloge oder Internetseiten. Wir haben Kunden wie zum Beispiel BOSS, bei denen ist die enorme Präsenz und Stringenz der Bilder wirklich beeindruckend. Das Großbild ist dabei ein wesentlicher Teil der Kampagne, speziell bei der Inszenierung der Marke am POS.

Inszenierungen sind wichtig, damit eine Marke fest im Gedächtnis des Betrachters verankert bleibt. Welchen Beitrag können Großbilder hierzu leisten?
Speziell bei Großbildern ist der emotionale Aspekt sehr wichtig. Emotionale Inhalte haben die Kraft, Botschaften auch in einem hektischen Umfeld zu transportieren. Heute profilieren sich Unternehmen und Marken über Einzigartigkeit und Qualität - so haben wir sehr viel spannendere und anspruchsvollere Motive bei uns im Haus als noch vor fünf Jahren. Reger bietet hierfür stets neueste Umsetzungs- und Darstellungsmöglichkeiten. In der Mode beobachten wir den Trend, Großbilder immer öfter zu wechseln. Pro Saison wird hier mehrfach das Motiv neu aufgelegt. Wir müssen also kurzfristiger und aktueller agieren als bisher. Mit Systemen wie dem "fabric_frame" können wir diese schnellen Wechsel leisten.

Sie durchbrechen mit Ihren Bildern - beispielsweise mit dem Take-off-Projekt für BMW am Münchner Flughafen - die Zweidimensionalität. Lässt sich dadurch die Wirkung von Bildern noch steigern?
Bei der Inszenierung für BMW haben wir sogar eine vierte Dimension: die der Zeit. Beim Vorbeischreiten ändert sich für den Betrachter der Blickwinkel und er bekommt ein zweites Motiv zu sehen. Diese Neuartigkeit gekoppelt an eine körperliche Bewegung verankert die Marke natürlich zusätzlich im Gedächtnis der Menschen. Dabei ist die Dreidimensionalität alleine kein Zusatzwert - nur im Zusammenhang mit einem inhaltlichen Konzept kann Bedeutung und somit ein erinnerbarer Wert entstehen.

Haben Großdrucke Ihrer Einschätzung nach auch in Zukunft eine Chance im Umfeld von multimedialen Großbildleinwänden?
Großbild und multimediale Darstellungen können sich bestens ergänzen - wir integrieren sogar Bildschirmpräsentationen in Großbilder. Der Wert des Großbildes liegt in der Möglichkeit des Schauenden, die Zeit der Betrachtung selbst zu bestimmen. Durch unsere Leistungen für bekannte Museen, Galerien und Fotokünstler können wir eine verstärkte Nachfrage nach zeitgenössischer Fotografie feststellen. In unserer heutigen schnelllebigen Zeit scheint eine Sehnsucht aufzukommen nach den Werten des Bildes, nach Ruhe und Dauerhaftigkeit. Interview: Anja Wagner

m+a report Nr.8 / 2005 vom 08.12.2005
m+a report vom 8. Dezember 2005