Nichts ist Jacke wie Hose

Corporate Fashion ist das i-Tüpfelchen auf dem gelungenen Messeauftritt oder Event. Nicht jeder möchte Outfits kaufen. Leihen oder leasen sind daher Alternativen.

Textile Dienstleistungen wurden von Unternehmen schon immer gerne outgesourct. Doch die Ansprüche der Kunden an den Service der Anbieter steigen. Lieferung, Lagerung und Bereitstellung von Kleidung müssen optimal funktionieren. "An diese Bereiche werden hohe Erwartungen gestellt", weiß Michaela Hörmann von der Tübinger Outfit GmbH. Dort arbeitet man für den schnellen Service mit dem Barcode- System. Dank großer Lagerflächen könnten die meisten Kunden die Kleidung einlagern. Auch die Nachfrage nach Corporate Fashion für Messeauftritte und Events ist den neuesten Modetrends, aber auch wirtschaftlichen Zwängen unterworfen. Ob gespart wird, oder auf den großen Auftritt gesetzt, sei allerdings sehr individuell. "Einige unserer Kunden planen ganz große Auftritte und lassen sich komplette Designkonzepte erstellen, andere wiederum setzen ihre Messekleidung längerfristig ein und ordern nicht zu jeder Messe neue Outfits", so Hörmann. Manche ergänzten nur Oberteile und Accessoires, um eine etwas andere Optik zu erzielen. Durch die gesamte wirtschaftlich schlechte Stimmung würden sich die Firmen abheben, die noch Investitionen wagten und positiv gestimmt seien, was man natürlich sehr gut über Bekleidung ausdrücken könne. Dies motiviere wiederum die Kunden selbst auch zu investieren.
Neben dem klassischen Messeoutfit gibt es aber noch andere Felder, auf denen Kleidung, richtig eingesetzt als Marketingtool gerne genommen wird. So hat die Nachfrage nach dem passenden Dress für den Einsatz von Kleidung bei Promotionaktionen und Roadshows bei den Tübingern einen starken Zuwachs erhalten. In ist das sehr trendige Outfits im sportiven, hochwertigen Look. Damit erreiche der Kunde hohe Aufmerksamkeit durch die direkte Konfrontation mit vielen Menschen. "Allerdings wird in diesen Bereichen nicht mehr häufig der Casual Look gesucht, sondern designte ausgefallene Outfits, die sich am Zeitgeist orientieren, eine stylishe Aussage haben und sich von Mitbewerbern abheben." Diese Form der Verkaufsförderung sei sehr effektiv und es werde deshalb oft ein größeres Budget bereitgestellt als bei Messen.

Während die ausstellende Wirtschaft also lange begriffen hat, dass der Look eine große Rolle spielt, ist das Thema in vielen Betrieben, die ebenfalls auf Messen unterwegs sind, noch nicht angekommen. Gerade Mitarbeiter von Messebauunternehmen sind sozusagen an öffentlichen Plätzen tätig. Bei diesen Unternehmen wird das Thema Coprorate Fashion immer noch sehr stiefmütterlich behandelt. "Maximal werden einheitliche Shirts mit Druck oder Arbeiterhosen eingesetzt", beschreibt Hörmnann den Ist-Zustand. Es gebe ein paar wenige Kunden, die sich auch in diesem Bereich viel Mühe gäben, der Großteil jedoch trage individuelle Kleidung. Die Möglichkeit, dass die Outfits geliehen werden könnten, sei dabei doch eine gute Variante für Kunden, die nicht unbedingt individuelle Outfits benötigen. So stünden Kostüme zum Leihen in Standardfarben zur Verfügung, die eine klassische Schnittführung hätten. Dazu gebe es auch noch die Möglichkeit, individuelle Kostüme fertigen zu lassen, die der Kunde von über Tagesgebühren leasen könne. Dies setzte allerdings eine bestimmte Stückzahl und eine gewisse Tragedauer voraus.
Noch weiter im Angebot geht C.G. Workwear. Für das Unternehmen aus Bad Aibling heißt Corporate Fashion mehr als nur einheitliche Berufskleidung im individuellen Stil eines Unternehmens. Erst das Zusammenspiel aus Tischwäsche und Kissenbezügen, Berufskleidung und Accessoires ergebe ein einheitliches und rundes Bild, mit dem jeder Veranstalter bei seinen Gästen punkten kann.
Keine Messe oder Großveranstaltung, kein Event oder Konzert gingen heute mehr ohne einheitliches Gesamtbild. Eine stimmige Dekoration und das passende Outfit des Personals sind dabei wichtige Gestaltungselemente. Erst wenn alle Details perfekt aufeinander abgestimmt sind, wird der Auftritt erfolgreich. Auf die passende Ausstattung aus einem Guss hat sich das Unternehmen daher spezialisiert. Es setzt dabei auf die harmonische Kombination aus attraktiver Berufsmode mit pfiffigen Accessoires. Alle Artikel werden aus pflegeleichten, lichtbeständigen und strapazierfähigen Materialien in vierzig modisch aktuellen oder klassisch eleganten Farben in Deutschland gefertigt und sind ab Lager abrufbar. Aber auch Sonderfertigungen sind. Gerade bei großen Veranstaltungen müssten auch die Details stimmen. Sonderfarben gehörten ebenso wie Logo oder Motto des organisierten Spektakels, des Sponsors oder des Veranstalters, zum Corporate Design.

m+a report Nr.5 / 2005 vom 12.08.2005
m+a report vom 12. August 2005