Mit wenigen Handgriffen allzeit bereit

Ob Teil eines Leichtbau- oder Shopsystems oder markenprägender CI-Bestandteil: Displays sind immer vielfältig, vielseitig und mobil.

Wir kennen sie als verkaufsfördernde Elemente und Großverpackungen aus dem Einzelhandel, wo sie ein Produkt oder eine Marke am Point of Sale (POS) besonders groß herausstellen. Doch bevor Endkunden Produkte kennen lernen, werden sie Händlern, Entwicklern, Weiterverarbeitern, Firmenmitarbeitern, Logistikern, Sponsoren, Investoren, Beratern oder Planern vorgestellt. Auf Messen und Ausstellungen, auf Kongressen und Roadshows, auf Flughäfen und Bahnhöfen, in Shoppingmalls und selbst in Hotels können wir sie antreffen. Sie scheinen überall die Kunden zu verfolgen, wo immer sich diese aufhalten, um ihnen möglichst nah ihre Botschaften zu überbringen: Displays.

Woraus bestehen diese Systeme? Meist bestehen sie aus Elementen, die leicht und schnell aufzubauen sind, jedoch je nach Bedarf vielseitig bis zu einem Messestand ergänzt werden können. Steht wenig Zeit zur Verfügung, wie zum Beispiel auf Roadshows oder Promotions, muss das System schnell, sicher und stabil von einer Person aufgebaut werden können, ohne fachliche Hilfe oder gar Werkzeug. Es wird rasch auseinander gefaltet wie ein Regenschirm, mit bedruckten Paneelen verbunden und bietet innerhalb kürzester Zeit einen Hintergrund für Verkaufsaktionen, -gespräche oder gar Vorträge.
Ganz der mobilen Idee verschrieben, gibt es auch andere Konstruktionen, die gefaltet, geklappt, gesteckt oder zusammengeklemmt werden. Viele dieser Systeme sind Modulsysteme und bieten Verbindungsteile an, um gerade, gebogene, niedrige oder höhere Wände zu formen, die oft eine Erweiterung bis zu einem Messestand erlauben. Ergänzt werden diese Wände mit Vitrinen, Borden und natürlich Licht. Freistehende Grafikbanner, Prospektständer und Theken erweitern das mobile Verkaufskonzept, um in unterschiedlichsten Situationen schnell einen eigenständigen Raumbereich zu erhalten, der Marke und Produkt unterstützt.

Wo werden sie eingesetzt? Auf unzähligen Messen, Kongressen und Veranstaltungen sind diese leicht aufzubauenden Systeme schnelle Helfer, um mit ihren Wänden in wenigen Minuten eine Hintergrundstimmung herzustellen: Markenbilder, Lifestyleatmosphäre, Slogans, Produktinformationen, Landschaftsmotive oder städtische Welt. Vitrinen für Merchandisingartikel, Monitore für die Produktshow und Beratungstheken ergänzen die Präsentation. Besonders beliebt sind sie auf Touristik-, Garten- oder Gastromessen, bei Verlagen, Banken oder Versicherungen, aber auch bei IT- und Energieunternehmen oder Verkehrsbetrieben. Auf Kongressen werden Ärzte, Entwickler, Planer, aber auch Wissenschaftler an Produkte und Ideen durch Display- und Leichtbausysteme herangeführt. Und selbst Fahrzeughersteller nutzen die Gunst der Stunde, ob im Flughafen, in der Shoppingmall oder im Autohaus, die Marke über Banner oder Displaywände sprechen zu lassen.

Wie werden sie eingesetzt? Ob bei Produkteinführungen, auf Ausstellungen im Showroom, auf Messen, Kongressen, Pressekonferenzen oder sonstigen Kundenveranstaltungen - immer werden Displaysysteme als Kommunikationsmittel oder Teil der Firmenpräsentation genutzt, um über Produkte, Marken, Aktivitäten oder Ideen zu informieren. Mobile Systeme sind einfach da, wo der Dialog mit den Kunden gesucht wird, um eine Marke zu platzieren, den Bekanntheitsgrad zu erhöhen, ein Produkt durch Informationen anzureichern. Von der Platzierung her werden diese mobilen Ausstellungssysteme meist ganz eigenständig eingesetzt, seltener in Verbindung mit einem vorhandenen Messestand, wo sie eher zusammenhanglos addiert werden.

Beispiele von Displayanbietern

Mice Meissner, Hamburg, berät seine Kunden, diese Systeme für kleine Präsentationen auf Kongressmessen und kleinen Messeständen zu verwenden, überall da, wo Aufgaben schnell, flexibel und anpassungsfähig gelöst werden müssen. Ein aktuelles Beispiel ist die Firma Citrix, die das LITE-X-Faltdisplay-System im gesamten Emea-Raum (Europe, Middle East, Africa) zusammen mit Theken, fahrbaren Prospektständern und rollbaren Bannersystemen einsetzt. Das System wurde dafür von Mice Meissner an verschiedenen Standorten eingelagert, um transportkostengünstig und schnell reagieren zu können. Neben den eigenen Displays werden auch Produkte von Burkhardt Leitner und Octanorm verwendet. Zur Flexibilität werden diese Displaysysteme gern ergänzt mit Borden, Vitrinen, Leuchtkästen, Blenden, Strahlern, Theken, von denen eine aus einem umgebauten Transportkoffer entstehen kann (System X12 Magic).

Das Beispiel von Expo Display Service, Friedrichsdorf, zeigt einen kompletten Messestand für Gyrus, ein Hersteller medizinischer Instrumente, der aus dem System "Prestige, das modulare Messesystem" realisiert wurde; ein System, das für große und kleine Auftritte gut geeignet ist. Der Kunde Gyrus nutzt es für Ärztekongresse, für Messen und eigene Events. 26 Jahre Erfahrung hat der Hersteller mobiler Präsentationssysteme und setzt vor allem seine eigenen ausgereiften Displays und Expofix Prestige, ein modulares Messedisplaysystem, ein. Ergänzt werden diese dann durch brillante Grafikdrucke, Bannerdisplays, Vitrinen, Beleuchtung sowie Prospektständer, Infocounter und natürlich Personal.

Auch Garreis Warenpräsentation, Eltville am Rhein, setzt seine Produkte überall da ein, wo der Kunde in einem bestimmten Zeitfenster den Dialog mit den Kunden sucht. Der Messestand für den Kontaktlinsenhersteller Amo wurde aus dem Abex-Faltsystem hergestellt, ergänzt durch eine Lamellentheke mit dem Vitrinenaufbau "Look-at" und einer Leuchtsäule. Eine Person kann den kleinen Stand problemlos in 30 bis 60 Minuten aufbauen. Der Kunde setzt ihn als Verkaufsstand auf Kongressen, Messen und Fachtagungen ein.

Das Messebauunternehmen Silentpartners, Baesweiler, verwendet für seine Kunden überwiegend Roll-up-, Pop-up-, Bannerdisplays, Promotiontheken und Prospektständer für Einsatzgebiete wie Messen, Raodshows, Promotionaktionen, Events und am POS. Für Hyundai (Bild Seite 78 oben) wurde für die Produktwerbung auf Flughäfen das Expand Media Fabric System verwendet, bei dem der digital bedruckte Stoff direkt mit der Scherengitterkonstruktion verbunden wird. Gefaltet geliefert ist es in einer Minute aufgespannt.

Maßgeschneiderte Displaysysteme

Das Angebot an Display- und Leichtbausystemen wird immer größer, ausgefeilter und vielseitiger und macht es für den Aussteller nicht immer leicht, herauszufinden, welches System wohl das richtige ist, um die eigenen Ziele umzusetzen. Und doch gibt es Grenzen, Grenzgänger und eigenständige Displayprodukte. Wie Gespräche mit Messebauunternehmen und Messedesignagenturen zeigten, suchen viele Markenhersteller nach Lösungen, die speziell auf ihr Unternehmen, ihre Marken, ihre Kommunikationsstrategie zugeschnitten sind. Bei ganzheitlichen Messeauftritten sind ohnedies alle Displayprodukte Teil des gesamten Designkonzepts, häufig als Module entwickelt, die auch bei kleineren Anlässen und am POS eingesetzt werden können. Das Besondere dieser Displayelemente ist die konsequente Einbindung in das Corporate Design und die Markenidee eines Unternehmens. Hierzu drei Beispiele:

SAP - Modulsystem: Die Stuttgarter Agentur Totems hat für ihren Kunden SAP ein Displaysystem entwickelt, das auf Kongressen und veranstaltungsbegleitend auch auf Ausstellungen eingesetzt wird. Das aktuelle Beispiel (Bild oben rechts) zeigt das System auf dem Weaver Kongress 2005 in Frankfurt am Main. Basis dieses Modulsystems ist ein herkömmliches Octanorm-System, das mit einer neuen "Haut" überzogen wurde, in einer metallenen Oberfläche, die aus dem Möbelbau kommt. Das neue Element schließt Boden, Wand und ein kurzes Deckenteil für die Beleuchtung mit ein, kann einzeln aber auch rückseitig mit dem gleichen Element kombiniert werden. Ein leuchtender Rollcontainer ist Theke, Aufbewahrung und Rednerpult in einem.

Bystronic - markenprägende Produktergänzung: Die Schweizer Agentur für Markenführung im Raum Creaworld, Bellach, hat speziell für Bystronic - ein Unternehmen für Laser- und Wasserstrahlschneidetechnik - ein Displaysystem entwickelt, das ein Bestandteil der Kommunikation und Identität nach innen und außen werden sollte (Bild oben links). Aufbauend auf vorhandene Elemente, der CI und der Firmenfarbe wurden eigenständige Displayprodukte entworfen, die eine optische Identität und Verbindung zu den Produktionsmaschinen aufweisen. Um zugleich auch Exponat der Maschinentechnologie von Bystronic zu sein, wurden die Säule, der Prospektständer und ein bewegliches Flachdisplay aus pulverbeschichtetem Metall zusammen mit den Ingenieuren des Hauses unter Einbindung von Marketing-, Design- und Technikaspekten entwickelt. Sie sind markenprägende Elemente und Teil der Produktphilosophie, die auf allen Messen und Fachveranstaltungen eingesetzt werden.

Smart - modulares Einrichtungssystem: Speziell für den Automobilhersteller Smart in Böblingen entwickelte Vizona aus Weil am Rhein ein Displaysystem, das nicht nur für wenige Tage gedacht ist, sondern für einen längeren Zeitraum und in den internationalen Showrooms von Smart-Händlern eingesetzt werden soll. Bei dem System handelt es sich um modulare Elemente, weiß, leicht und aus lichtdurchlässigem Kunststoff, flexibel und multifunktional. Es sind eigenständige Elemente, die das Produkt in seinem Charakter und seiner Wertigkeit ergänzen und zugleich den Raum gliedern und prägen und verschiedene Aufgaben übernehmen können. Der niedrige leuchtende Paravent kann eine Sitzecke umfassen, zur Theke werden, Raumtrenner oder einfach Beleuchtungselement sein. Ein Regalelement ist für Poster und Merchandisingprodukte gedacht, und der flache Tisch kann auch horizontale Vitrine für eine Produktpräsentation sein.
Ob Teil eines vielseitig einsetzbaren Leichtbausystems oder eigenständig für ein Unternehmen entworfen, sind Displays notwendige Helfer in unterschiedlichem Gewand - für Produkt-, Marken- und Unternehmensdarstellungen - und machen bei richtigem Einsatz das Marketing mobil und effizient. Ingrid Wenz-Gahler

m+a report Nr.5 / 2005 vom 12.08.2005
m+a report vom 12. August 2005