Gemeinsame Standards und Ziele

Verlässliche Zahlen und viel versprechende neue Märkte zählten zu den brennenden Themen des diesjährigen UFI Summer Seminars.

Es gab kein übergeordnetes Motto für die Sommertagung der UFI - The Global Association of the Exhibition Industry, sondern einen weit gespannten Themenbogen, den 24 Referenten aus 13 Ländern unter der Moderation von Håkan Gershagen, easyFairs, Brüssel, und Cliff Wallace, Hong Kong Convention & Exhibition Centre, mit Leben füllten. Um noch besser als bisher auf die Bedürfnisse der Teilnehmer eingehen zu können, wurden zusätzlich zu den Themen von allgemeinem Interesse getrennte Vorträge für Veranstalter und für Geländebetreiber angeboten.

Wie wichtig es sei, Kunden und Geschäftspartner mit verifizierten und akkuraten Messestatistiken zu versorgen, betonte als erster Redner John Shaw, OJS, Paris. Richtig eingesetzt seien sie ein vorteilhaftes Managementinstrument, um sich von Mitbewerbern abzuheben. Dies würde von Veranstaltern noch viel zu wenig genutzt.
Vincent Gérard, UFI Managing Director, äußerte zu diesem Thema gegenüber dem m+a report: "Akkurates Zahlenmaterial ist definitiv in Sichtweite, zumindest für seriöse Veranstalter und Messen und Ausstellungen. Unsere Mitglieder müssen uns für das UFI-Siegel mit geprüftem statistischen Material über Besuche/Besucher und Aussteller versorgen, um zu belegen, dass sie die quantitativen Kriterien für eine internationale Veranstaltung erfüllen. Und unsere Mitglieder sind angehalten korrekte Daten zu kommunizieren, wie in unserem ,UFI Code of Ethics vorgesehen."
An weltweiten Standards arbeitet der Verband außerdem seit kurzem in einer ISO-Arbeitsgruppe für Ausstellungsterminologie in Singapur mit. "ISO hat Glück", so Gérard, "da die UFI gerade ihre Definitionen und Berechnungsmethoden für diese Statistiken auf den neuesten Stand gebracht hat. Es hat Jahre gebraucht, diesen Konsens zu erreichen. Wenn ISO diese Basis nutzen kann, um zur weltweiten Vereinheitlichung der Standards beizutragen, profitieren alle davon."

Das Wachstumspotenzial der Messewirtschaft in Indien war Gegenstand einer auf großes Interesse stoßenden Diskussionsrunde. Von 1990 bis 2005 habe sich die Anzahl der Messen in Indien fast verfünffacht, so Ravinder Sethi, R.E. Rogers India. Bei einem wirtschaftlichen Wachstum von derzeit 7 % im Jahr sei mit einer weiterhin wachsenden Anzahl an Messen und Messegeländen an verschiedenen Standorten zu rechnen. In Zukunft werde es mehr internationale Player geben. Die Organisation in Indien werde gleichfalls immer besser, fügte Prem Behl, Managing Director, Exhibitions India Pvt. Ltd, Neu-Delhi, hinzu. Europäer könnten dort gut Geschäfte machen.

235 Messeprofis aus 42 Ländern (2004: 135 aus 32 Ländern) waren vom 13. bis 15. Juni zur Sommertagung nach Cernobbio an den Comer See gekommen - eine Rekordbeteiligung. Die Mitglieder und Nichtmitglieder tauschten während der zweieinhalb Tage Informationen und Ideen in der historischen Villa Erba mit angeschlossenem modernem Kongresszentrum aus. Nach dem großen Jahreskongress vom 19. bis 22. Oktober in Moskau wird die nächste Sommertagung vom 26. bis 28. Juni in Helsinki stattfinden.

m+a report Nr.5 / 2005 vom 12.08.2005
m+a report vom 12. August 2005