Breiteres Themenspektrum aber weniger Aussteller

Nach der Auskopplung der CeMAT bricht die Ausstellerzahl der Hannover Messe drastisch ein. Messechef Sepp Heckmann verbreitet dennoch Zuversicht.

Sie sei nicht allein Marktführer unter den internationalen Technologiemessen, auch Taktgeber und Ideenführer für neue Trends, lobt Sepp Heckmann, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Messe AG, Hannover, die Industriemesse (19. bis 24. April). Mit dem Anspruch "Wissen, was morgen machbar ist" trete die Hannover Messe darum auch weltweit kommunikativ auf. Für ihn ist sie mit ihren "vielen hundert Symposien, Tagungen und Vorträgen der weltweit größte Zukunftskongress". Zudem breche die Veranstaltung in eine neue Dimension auf. "Keine Messe, keine andere Veranstaltung steht in gleicher Konzentration für die Themen Technologie, Innovation und Automation." Mit 5040 Ausstellern - im Vergleich zum vergangenen Jahr bedeutet das ein Minus von 19 % - auf 150 500 m2 sei sie die weltweit einzige Horizontalmesse und wirke mit ihrem Schwerpunkt Automation in alle Industriebereiche hinein.

Die Hannover Messe wird in diesem Jahr einer Verjüngungskur unterzogen, nachdem sie vielen zu unübersichtlich geworden war. Künftig wird sie im jährlichen Wechsel Industrieautomation und Prozessautomation präsentieren. In diesem Jahr sind allerdings beide Themen dran. Der drastische Rückgang der Ausstellerzahl erklärt sich mit der Ausgliederung der CeMAT, die bislang zur Hannover Messe gehörte und nun eigenständig ist, und der Abwanderung einiger Aussteller zur Münchner Automatica - insgesamt rund 1000. Die Aussteller der Interkama können das Loch nicht stopfen, zumal viele von ihnen bereits vorher hier ausgestellt hatten. Dennoch: Die Deutsche Messe AG betont, mit den niedrigeren Zahlen in den Prognosen vom vergangenen Oktober zu liegen.

Apropos Automatica: "Die Hannover Messe präsentiert den State of the Art der Industrieautomation", betont Heckmann. "Nischenmessen zu Teilbereichen der Automation finden in nahezu jeder Abnehmerregion statt." Übrigens gibt es auch in Hannover eine Sonderschau "Automation live!", in dem VW modernste Automationslösungen mit verschiedenen Partnern präsentiert - unter anderen mit solchen, die die Neugründung besagter Automatica in München maßgeblich unterstützt haben. Zu Beginn der Messe soll erstmals der mit 100 000 EUR dotierte Technologiepreis Hermes Award an ein Unternehmen vergeben werden. Prämiert wird ein richtungweisendes Verfahren oder eine technische Innovation. Die Hannover Messe dauert zum letzten Mal sechs Tage. Ab dem nächsten Jahr wird die Laufzeit um einen Tag gekürzt.

m+a report Nr.2 / 2004 vom 18.03.2004
m+a report vom 18. März 2004