Nagelhagel

Ok, ein Hochamt der Kreativität war es nicht, das der ADC in diesem Jahr zur Verleihung der begehrten Nägel zelebrierte - denn dieses dauert auch an hohen katholischen Feiertagen höchstens anderthalb Stunden, habe ich mir sagen lassen. Doch in gut drei Stunden über 100 Geehrte auf die Bühne und wieder herunter zu bekommen, ohne dass das Ganze zu einer geistlosen Massenveranstaltung verkommt, dass haben die ADC-Verantwortlichen und die von ihnen beauftragten Agenturen mit Erfolg gemeistert. Und dabei ein dankbares Publikum gefunden. Wieder einmal bewiesen die Werber, dass sie sich feiern können. Die Auszeichnung der eigenen Agentur wurde bejubelt aber auch die anderer anerkannt. Denn was an kreativen Meisterleistungen im Berliner Tempodrom gezeigt wurde, hob sich zu Recht vom Werbe-Event-Ausstellungs-Gestaltungs-Einheitsbrei des Alltags ab. Die Moderatoren Jörg Thadeusz und Andrea Thilo verstanden es, Auf- und Abtritt der Nagelempfänger kurzweilig zu gestalten. Als Dank gab es wenig Fluktuation im Saal und rund 3000 Gäste hielt es brav auf ihren Plätzen. (Vielleicht lag's auch daran, dass dieses Mal auf Lobreden verzichtet wurde). Wenn dann der Ton an der ein oder anderen Stelle klemmt, ist das wirklich kein Beinbruch. Außerdem: Gäbe es nichts zu meckern, wäre es ja vielen wohl auch nicht recht. Da passt es doch, wenn ADC-Vorstandsmitglied Matthias Kindler mit dem Gesamtergebnis zufrieden ist, aber trotzdem meint: "Und nächstes Jahr setzen wir noch einen drauf!"

m+a report Nr.3 / 2005 vom 27.04.2005
m+a report vom 27. April 2005