Locations Business zwischen Txakoli und Pintxos

Tagen im Baskenland - die Region tut einiges, um mehr Besucher und Veranstalter anzuziehen. Zusätzlich zum avantgardistischen Kursaal ist mit Ficoba nun noch ein neues Messezentrum eröffnet worden.

Inmitten malerischer Buchten, grüner Inseln, zwischen Atlantik und Pyrenäen liegt San Sebastián, die Perle des Baskenlands. Mondäner Badeort zur Zeit der Belle Epoque haftet der Stadt auch heute noch ein Hauch von Luxus und Savoir-vivre an. Neben einem breiten Angebot an Kultur und Sportmöglichkeiten reizen besonders die kulinarischen Genüsse, die die Region zu bieten hat. So wirbt San Sebastián damit, die Stadt mit der höchsten Anzahl an Michelin-Sternen pro Quadratmeter der Welt zu sein. Aber auch die schlichtere traditionelle Küche - präsentiert durch die zahlreichen Pintxos-Bars der Stadt, in denen appetitliche Häppchen (Pintxos) und Txakoli, der für die Gegend typische junge, fruchtige Weißwein, gereicht werden - überzeugt durch Qualität und Vielseitigkeit.

Das Umfeld ist wie geschaffen für Veranstaltungen, die ihren Besuchern etwas Besonderes bieten wollen. Auch das 1999 errichtete Kongress- und Veranstaltungszentrum mit dem aus dem Deutschen übernommenen Namen "Kursaal" braucht sich nicht zu verstecken. Der avantgardistische Bau, entworfen vom Stararchitekten Rafael Moneo, besteht aus zwei durchscheinenden Glasblöcken, die leicht dem Meer zugeneigt sind. Dynamisch und optisch den Felsen in der Brandung nachempfunden, soll das Zentrum ein Teil der Natur und nicht der Stadt sein, so die Intention des Architekten. Blöcke von gepresstem Glas werden von einer Metallstruktur getragen. Das Ergebnis ist eine doppelte Innen- und Außenwand, die in ihrer Mitte mit Leuchten versehen ist. So entsteht bei Nacht eine attraktiv leuchtende, abstrakte Skulptur - ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt. Von innen ergibt sich eine indirekte, gleichmäßige Beleuchtung, nur durch ein großes Fenster mit Meerblick unterbrochen.

Größter Saal des Zentrums ist das mit Zedernholz ausgekleidete Auditorium mit 1806 Sitzplätzen und einer 350 m2 großen Bühne. Große Konferenzen, aber auch Schauspiele und musikalische Darbietungen werden hier gegeben. Ein mittelgroßer Raum, die Sala de Cámera, für 630 Personen ist mit einer Bühne von 120 m2 ausgestattet. Dolmetscherkabinen und Videoprojektionsraum sind zusätzlich vorhanden. Des Weiteren gibt es über 20 Konferenzräume mit einer Kapazität von 10 bis 575 Personen sowie Räume für VIPs, Presse und Büros. Neben dem atmosphärischen Foyer stehen noch drei große Terrassen zum Strand hin mit über 5000 m2 Fläche für Ausstellungen, Konzerte und andere Aktivitäten zur Verfügung. Für das leibliche Wohl sorgt 3-Sterne-Koch Martín Berasategui im großzügigen Restaurant mit Panoramablick.
Der mehrfach preisgekrönte Kursaal, der zudem das erste spanische Konferenzzentrum mit ISO-9001:2000-Zertifizierung ist, ist mittlerweile schon zu 82 % ausgelastet. Reservierungen lägen bis zum Jahr 2010 vor. Unternehmen wie Volkswagen, MAN, Microsoft oder Nestlé führten hier bereits Präsentationen und Versammlungen durch. Jahreshöhepunkte sind außerdem ein Film- und ein Jazzfestival, die wesentlich zur touristischen Attraktivität der Stadt beitragen.

Um die Region weiter zu beleben, wurde Anfang Oktober in der benachbarten Stadt Irún auf ehemaligem spanisch-französischem Grenzgebiet ein neues Messegelände eröffnet. Mit einem Kostenaufwand von 21 Mio. EUR entstanden, soll es bis 2006 circa 5 Mio. EUR per annum abwerfen. Ficoba, ein Projekt der Messegesellschaft Recinto Ferial del Bidasoa-Bidasoako Erakustazoka S.A., dem die Stadtverwaltung Irún (99,08 %) und das grenzübergreifende Konsortium Bidasoa-Txingudi (0,92 %) angehören, will vor allem den Handelsverkehr zwischen dem südfranzösischen Aquitanien und dem Baskenland in Spanien verstärken und die Konjunktur in der Region ankurbeln.
Das Gelände erstreckt sich auf eine Fläche von über 70 000 m2. Darin sind angesiedelt ein Gebäudekomplex, bestehend aus einem allgmeinen Servicebereich, drei Messehallen mit insgesamt 5000 m2 Ausstellungsfläche und ein speziell für Ausstellungen gestalteter 7500 m2 großer Außenbereich sowie 1000 Parkplätze. Das Hauptgebäude beherbergt ein 580 m2 großes Foyer, einen Presseraum, mehrere Besprechungsräume und Mehrzwecksäle. Größter Raum ist das Auditorium mit 392 Plätzen und drei Simultandolmetscherkabinen (im Bild oben rechts). Auf dem Gelände finden sich des Weiteren ein VIP-Club, eine Cafeteria und ein 500 Plätze fassendes Restaurant. Küchenchef Iñaki Izaguirre, Nationaler Gastronomiepreisträger Marqués de Villena 1988, sorgt für kulinarische Genüsse.
Bis zum Jahresende wird Ficoba bereits fünf Veranstaltungen ausgerichtet haben. Die Eröffnungsausstellung, bei der sich die Region der Öffentlichkeit präsentierte, die e-xpologística speziell für Logistikfachleute, die Construcoba, ein Fachforum für den Bausektor, der IV Salón Interplus, veranstaltet von den Handelskammern Gipuzkoa, Bayonne und Navarra, sowie als Letztes die Ausstellung "Irún: Im Angesicht des dritten Jahrtausends" an den Weihnachtsfeiertagen. Bis 2007 sollen es pro Jahr 16 Fachmessen und Ausstellungen sein.

Seit der Öffnung der EU-Grenzen sei Irún nicht mehr der letzte Winkel des Landes, sondern mitten im Herzen der baskischen Region gelegen, erklärte der Präsident des Messezentrums, José Antonio Santano, zur Eröffnung. Dies sei eine Chance, die genutzt werden müsse und die eine große Umgestaltung mit sich führe. "Irún soll kein Durchgangsort mehr sein, sondern ein Ort zum Verweilen", so Santano. Mit dem neuen Gelände und San Sebastián mit seinem Kursaal als Nachbar seien die Voraussetzungen dafür gegeben. Anja Müller

m+a report Nr.8 / 2003 vom 10.12.2003
m+a report vom 10. Dezember 2003

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