Firmenporträt Drei Generationen Erfindergeist

Individuelle Bauten auf Zeit schafft der Zelteprofi Neptunus für seine Kunden überall auf der Welt. Flexibilität und Kreativität sind dabei seine Leitlinien.

BMW, Thyssen Krupp, Messe Düsseldorf, ARAG, Euregio Wirtschaftsschau Aachen, IGA Rostock ... Die Referenzliste von Neptunus ist lang und stattlich. 180 feste Mitarbeiter, unterstützt in der Hochsaison von weiteren 60 bis 70 Zeitarbeitern, übernehmen alles von der Zeltproduktion über die Wartung bis zur Logistik - auf Wunsch auch die komplette Inneneinrichtung - weltweit. Neben dem Stammsitz im niederländischen Kessel gibt es Niederlassungen in Deutschland, England, Belgien, Frankreich und Polen.
Neptunus stellt den Anspruch an sich, globaler Trendsetter zu sein: Ob für Messen, Events, Supermärkte, Schulen, Tage der offenen Tür, Empfänge oder internationale Sportgroßveranstaltungen - die findigen Spezialisten bieten kreative temporäre Raumlösungen.

Das Ganze spross aus einem schlichten Zeltverleih für Volks- und Nachbarschaftsfeste. Im Jahr 1937 fand der Firmengründer Anton Eilers am heimischen Strand eine herrenlose Kiste mit einem Armeezelt, das er für kleinere Feste nutzte. Bald darauf liehen sich immer öfter Bekannte das Zelt aus. Die Firma war geboren. Den Namen entlieh Eilers dem Kistendeckel des gefundenen Zelts: Neptunus.In den 70er Jahren gab dann Sohn Hans tüchtig Gas. Exklusive Feste, Sportveranstaltungen, Kongresse und Messen wurden neue Zielgruppen des stark wachsenden Unternehmens. Die Landesgrenzen wurden überschritten und gegenwärtig - mit zwei aktiven Töchtern, einem Sohn und einem Schwiegersohn fast schon in der Hand der dritten Generation - baut Neptunus jährlich Tausende Zelte überall auf der Welt und je nach Anlass individuell gestaltet. Zu besonderem "Ruhm" brachte es beispielsweise das als "Hollandhaus" bekannte Heinekenzelt bei den Olympischen Spielen in Sydney und Salt Lake City. Besondere Anforderungen stellte auch ein Projekt anlässlich einer Feier bei der Villa Hügel in Essen mit prominenten Gästen wie dem Bundespräsidenten. Andere Kunden lassen sich von Neptunus' Zeltarchitekten eigene befristete Quartiere entwerfen, so zum Beispiel BMW. Der Service umschließt hier das gesamte Handling - vor, während und nach Veranstaltungen.

Auf den umfassenden Service ist das Unternehmen besonders stolz: "Innovation, Qualität, Service sind unsere Markenzeichen - und dass wir nicht schnell nein sagen", so Ad Crompvoets, Geschäftsführer der Düsseldorfer Niederlassung. Wenn doch einmal etwas außerhalb des eigenen Kompetenzbereichs liegt, greift der Spezialist auf bewährte Partner zurück.
Innovationsgeist und ständige Weiterentwicklung setzt sich das Unternehmen selbst als wichtigste Ziele. So plante und baute es nach eigenen Angaben zum Beispiel als Erster in Deutschland ein doppelstöckiges und weltweit als Erster ein dreistöckiges Zelt. Aber auch bei den verwendeten Materialien strebt der Anbieter danach, sich von anderen zu unterscheiden. So sind seine Aluminiumbauten mit schwer entflammbaren PVC-Planen, wahlweise transparent, opak oder mit 80%iger Lichtdurchlässigkeit und einem eigenen Regenrinnen-Abspannungssystem ausgestattet. Dieses selbst entwickelte System bedingt eine konstante, straffe Abspannung der Dachplanen und verhindert so die Bildung von Wassersäcken bei heftigen Regen- und Schneefällen. Die Seitenwände bestehen ebenfalls aus schwer entflammbaren Kunststoffpaneelen. Der von Neptunus entwickelte Aluminium-Systemfußboden aus wasserfest verleimten Multiplexbodenplatten mit rutschfester Oberfläche stellt ein weiteres Qualitätsmerkmal dar.

In den letzten Jahren baut Neptunus zunehmend längerfristige Unterkünfte für Schulen, Sport, Gastronomie und Gewerbe beziehungsweise Räumlichkeiten, an die höhere Anforderungen und Bedingungen gestellt werden. Diese Hallen werden schlüsselfertig übergeben, mit isolierten Dämmwandprofilen und Antikondens- oder Thermodachplanen. Im Fall eines Umbaus, auch eines Schadenfalls oder einfach zusätzlichen Platzbedarfs, bieten solche Bauten kurzfristig eine unkomplizierte Lösung.
Mit dem neuesten Produkt, "Evolution", bietet Neptunus seit einem Jahr eine vollwertige Alternative zum Neubau von Firmen- und Lagerhallen, Messehallen, Geschäften und Schulen. Diese Hallen sind in ihrer Ausführung einem festen Gebäude nahezu gleichwertig und entsprechen den europäischen Baunormen. Im Unterschied zu einem konventionellen Bau aber können diese Hallen kurzfristig montiert und wieder demontiert werden. Die Baugenehmigung ist ebenfalls schneller eingeholt. Das selbst tragende System kann außerdem in jeder gewünschten Abmessung und Ausstattung - von Glasfassaden über Klimaanlagen bis zu elektrischen Rolltoren und Etagen - realisiert werden.
Ein Vorteil sei, dass man bei "Evolution" das Gefühl habe, sich in einem festen Gebäude zu befinden, erklärt Ad Crompvoets. Bei der Verwendung als Messehalle entstehe dadurch kein Nachteil für die dort angesiedelten Aussteller. Die Hallen hätten stabile Wände, seien pfostenfrei und gut zu klimatisieren. Trotzdem seien sie aber schnell aufgebaut und bei Bedarf versetzbar.

"Wir wissen, was wir können, und das machen wir", fasst Crompvoets, seit 1971 an Bord, die gemeinsame Linie zusammen. "Mut zur Erneuerung muss ein erfolgreiches Unternehmen außerdem mit sich bringen, auch wenn es nicht immer gleich glatt läuft." Da Deutschland bereits einen etablierten Zeltmarkt hatte, sei es für Neptunus zunächst nicht leicht gewesen, hier Fuß zu fassen. Durch flexibles und individuelles Eingehen auf Kundenwünsche habe es sich aber inzwischen einen guten Namen erarbeitet.
Doch auch hier wollen die Niederländer nicht stehen bleiben: "Wir denken global", so Crompvoets. "Europa wird durch die EU-Osterweiterung immer größer. Wir müssen von unserem Stuhl herunterkommen und innerhalb der nächsten Jahre im Osten eine weitere Niederlassung gründen." Daneben werde stets an kundenfreundlichen Weiterentwicklungen des Produktportfolios gearbeitet: "Wonach der Kunde fragt, zeigt uns den Weg."

m+a report Nr.8 / 2003 vom 10.12.2003
m+a report vom 10. Dezember 2003