Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel

Roadshow, das klingt nach heißem Asphalt und Truckerromantik. Aber wer sagt, dass Promotiontouren immer auf der Straße stattfinden müssen.

Da staunte selbst Kaiser Wilhelm I. auf hohem Ross, als ein Schiff mit ungewöhnlichem Bierfrachtgut bei Koblenz das Deutsche Eck umschiffte. Am Zusammenfluss von Rhein und Mosel passierte ein 100 Meter langes Containerschiff mit sieben verschiedenen "Biergläsern" an Bord eines der bekanntesten Denkmäler Deutschlands. Im Auftrag der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH (CMA) war der ungewöhnliche "Bierbotschafter" im Sommer dieses Jahres unter dem Motto "ProBier mal deutsches Bier" auf Rheintour. Mit speziellen Kaltluftventilatoren wurden die Bierglashüllen aus bierfarbenem Kunststoff aufgeblasen und machten schon vom weitem Lust auf ein kühles, frisches Bier. Durch dieses Event entlang des Rheins wollte die deutsche Brauwirtschaft die Geschmacks- und Sortenvielfalt deutscher Biere stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken.

Vom Stammtisch in die Hochfinanz: Auch ein Börsengang kann auf dem Wasser öffentlichkeitswirksam in Szene gesetzt werden. Für den Sommer 2004 plante die Postbank den Börsengang. Anfang des Jahres konnte sich die Leipziger & Partner Gruppe im Pitch um einen der größten PR- und Event-Etats des Jahres mit der Idee des Postbank Seglers durchsetzen. videri gmbh - exhibition, event, congress war für die Konzeption, Realisation und Ausstattung der Tour mit allen Veranstaltungs-Bausteinen und den dazugehörigen Maßnahmen verantwortlich. Ziel war es, die Aufmerksamkeit der öffentlichen und veröffentlichten Meinung in Deutschland auf den IPO zu lenken. Dabei sollte die Aktion dem zu dieser Zeit bereits bestehenden Motto des Börsengangs "Substanz bewegt" gerecht werden.
Die Tour war eine außergewöhnliche Maßnahme, die, wie ein Börsengang selbst, sorgfältig geplant werden musste. Sie symbolisierte laut Agentur die Komplexität eines IPO, die dafür notwendigen Vorbereitungen, die Herausforderung so ein Projekt anzugehen, den Mut zum Risiko, dieses in den unruhigen Börsenzeiten zu wagen und alle damit verbundene Höhen und Tiefen, Erfolge und Misserfolge.
So gab ein Postbank Segler dem IPO ein emotionales Gesicht. Auch in schwierigeren Zeiten habe er ein positives, kraftvolles Signal ausgestrahlt. Das Schiff wurde in der Öffentlichkeit zum sympathischen Symbol des Börsengangs der Postbank. Der Segler bewegte - ganz nach dem Motto des Börsengangs - die Menschen, ob bei öffentlichen Führungen, Kunden- oder Mitarbeiterevents, den zahlreichen Promotionaktivitäten mit attraktivem Gewinnspiel, Foto Fun und Kinderaktionen mit Käpt'n Blaubär, aber auch durch die zahlreichem Medienberichte in Presse, Funk und Fernsehen. Das Schiff avancierte zum Symbol des IPO der Postbank und entwickelte sich zum Selbstläufer.

m+a report Nr.7 / 2004 vom 27.10.2004
m+a report vom 27. Oktober 2004