Weniger Sorgen und am Ende eine einzige Rechnung

Werner M. Dornscheidt, Chef der Messe Düsseldorf, über Veranstalterangebote für Aussteller, unterschiedliche Hallenmieten und den Luxusyachtbauer Drettmann.

Herr Dornscheidt, warum sollten Unternehmen ihren Messestand direkt bei der Messe Düsseldorf ordern?
Werner Matthias Dornscheidt: Der Service ist bequem. Auf Wunsch bekommt er bei uns alles - vom Systemstand bis hin zum gehobenen Exklusivstand mit allen Raffinessen. Alles, was im Standbau machbar ist, kann der Kunde bei uns Inhouse bestellen. Unsere Architekten stehen dabei zu jeder Zeit in engem Kontakt mit den Auftraggebern und verfügen über die modernste Planungssoftware. Zudem liefern wir die Ausstattung vom Stuhl bis hin zum Computerterminal direkt mit. Der Kunde bekommt am Ende eine einzige Rechnung und muss im Prinzip lediglich Sorge dafür tragen, dass die Ausstellungsstücke rechtzeitig zum Messebeginn angeliefert werden.

Muss der Aussteller den Bequemlichkeitsvorteil über einen höheren Preis bezahlen?
Die Messe Düsseldorf fungiert als Vermittlungsagentur. Unsere Architekten planen nach den Wünschen unserer Kunden. Die Umsetzung erfolgt dann oftmals über Subunternehmer. Hier liegt die Messlatte sehr hoch. Die Auswahl unserer Standbauer erfolgt nach Qualitätsgesichtspunkten. Von daher garantieren wir unseren Kunden höchste Qualität und verfügen gleichzeitig über einen sehr guten Leumund. Viele unserer Aussteller arbeiten mit unserer Abteilung Standdesign zusammen, auch wenn es vielleicht etwas teurer ist. Dafür bieten wir ihnen aber einen Top-Service. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut.

Bietet die Messe Düsseldorf sowohl System- als auch Individualstände an?
Aussteller können im Bereich Standbau alles buchen, was derzeit realisierbar ist. Wir bieten unseren Kunden Konzepte von deutlich unter 100 EUR pro Quadratmeter bis hin zum ausgesprochen exklusiven Stand, der auf Kundenwunsch wegen der hochwertigen Ausstattung dann auch gut und gerne über 1000 EUR pro Quadratmeter Standfläche kostet. 14 unserer Mitarbeiter sowie zahlreiche Subunternehmer sind jeden Tag mit Standdesign und Standbau beschäftigt. Auch für einige unserer Top-Aussteller planen wir die Messestände. Der Luxusyachtbauer Drettmann beispielsweise ist mit unseren Leistungen mehr als zufrieden. Drettmann ist aber kein Einzelfall. Acht bis zehn Prozent aller Stände auf unseren Veranstaltungen werden durch die Messe Düsseldorf entwickelt und gebaut. Bei verschiedenen Gastveranstaltungen beträgt der Anteil sogar 100 %.

Mit welchen Quadratmeterpreisen müssen Aussteller rechnen?
Die Quadratmeterpreise am Standort Düsseldorf sind so vielseitig wie unser Messeprogramm selbst und werden in enger Absprache mit den beteiligten Branchenverbänden festgelegt. Messen wie die TourNatur oder der Caravan Salon liegen bei rund 100 EUR Hallenmiete pro Quadratmeter, für die Teilnahme an einer drupa oder an einer interpack muss man das Doppelte bis 2,5-fache rechnen.

Warum sollten Unternehmen Gemeinschaftsstände bei Länder- oder Bundesbeteiligungen nutzen?
Das finanzielle Risiko ist sehr gering, der unternehmerische Nutzen mitunter sehr groß. Vor allem, wenn deutsche Unternehmen neue Märkte etwa in China oder Russland erschließen möchten, wo wir seit Jahren erfolgreich Messen veranstalten. Die Vorteile einer Messebeteiligung liegen hier für Mittelständler auf der Hand: Bei einem überschaubaren wirtschaftlichen Risiko können sich Aussteller auf Messen mit einem gelungenen Auftritt imagewirksam präsentieren, ihre Produkte vorstellen, Geschäftskontakte knüpfen, den Markt sondieren und erste Verträge abschließen. Interview: Dirk Mewis

m+a report Nr.7 / 2004 vom 27.10.2004
m+a report vom 27. Oktober 2004