Augsburger Messe Hausverbot für Ex-Messechef

Rund zwölf Jahre war Franz Bürger Geschäftsführer der Messe Augsburg, jetzt hat er Hausverbot. Bürger wurde bereits seit einigen Wochen nur noch als technischer Leiter beschäftigt: Zu diesem Zeitpunkt übernahm Gerhardt Leypoldt, Vorstandschef der Augsburg AG, die Geschäftsführung, um das Messewesen in der Fuggerstadt auf neuen Kurs zu bringen. Leypoldt, der im Auftrag der Gesellschafter am 1. Juli die Regie der Messe-GmbH übernahm und ein Sanierungskonzept erarbeiten soll, hat dabei tief in die Bücher geschaut. Dabei hätten sich "Hinweise auf Unregelmäßigkeiten" ergeben, ein Rechtsanwalt wurde eingeschaltet, so die "Augsburger Allgemeine" am 22. Juli. Als sich die Hinweise verdichteten, folgte die Degradierung, dann Suspendierung und Hausverbot für das Messegelände und das Büro der Augsburg AG. Was Bürger genau vorgeworfen wird? Die Verantwortlichen hüllen sich in Schweigen, warnen aber gleichzeitig vor Vorverurteilungen. Dem Ex-Geschäftsführer wird vorgeworfen, Messeinventar womöglich auch privat genutzt zu haben. Die Augsburger Allgemeine berichtet, das Verhältnis zwischen Bürger und Stadtspitze sei seit Monaten "mehr als belastet".
Da die Stadt zuletzt mehr als eine Million Euro in das Messewesen habe pumpen müssen, sei von Bürger eine Strukturreform nebst aussagekräftigen Wirtschaftsplänen gefordert worden. Die seien aber nie geliefert worden. Das Angebot externer Hilfe habe Bürger immer abgelehnt. Nun stieß Leypoldt auf die Ungereimtheiten. Die nächste Gesellschafterveranstaltung findet am 9. August statt.

m+a NEWSLINE Nr.14 / 2004 vom 22.07.2004
m+a NEWSLINE vom 22. Juli 2004