Kommentar m+a NEWSLINE Nr. 23/24 / 2006 vom 07.12.2006

Was ist los in der Messeszene? Sie ist Weltmarktführer - und verliert trotzdem ihre Stimme(n). Vor zwei Jahren musste Eberhard Roloff als Unternehmenssprecher der Deutschen Messe AG seinen Job quittieren. In diesem Sommer organisierte die Messe München um, auf der Strecke blieb die Aufgabe von Ulrich Esser. Und in den nächsten Tagen verlässt Alrun Griepenkerl die Koelnmesse und Jens Schreiber kehrt der Messe Frankfurt den Rücken. Beide wechseln zurück in die freie Wirtschaft. Sicher, alle Genannten wurden beziehungsweise werden durch würdige Nachfolger ersetzt. Wenn auch die ein und andere Personalie aus den Presseabteilungen auch in erster Linie "chemischer Natur" sein mag, stimmt dennoch die Häufung nachdenklich. Was macht es so schwer, für die Messen zu sprechen?

Wer sich als Global Player versteht, kann an Amerika nicht vorbei gehen, sagte noch vor wenigen Tagen Michael von Zitzewitz vor Journalisten in Las Vegas. Schwierige, aber potenzialreiche Märkte wie Nord- und Südamerika sollten für ein Unternehmen keine Abschreckung, sondern eine Herausforderung sein. Viel war von den aufstrebenden Ländern wie Mexiko, Argentinien, Brasilien und den großen Entwicklungschancen und Perspektiven die Rede. Vor allem auch in Brasilien, Deutschlands wichtigstem Handelspartner in Lateinamerika. Entsprechend kündigte Zitzewitz eine Ausweitung des Geschäftes der Messe Frankfurt in Nord-, Mittel- und Südamerika an.Den Einschätzungen Zitzewitz gerade für den Markt Brasilien indes mochte der Aufsichtsrat des Messeveranstalters nicht folgen. Auf seiner letzten Sitzung verkündete dieser das Aus der Messe Frankfurt-Tochter in Sao Paulo wegen fortdauernder Verluste in Millionenhöhe und fügte damit der Unternehmensleitung eine kräftige Niederlage zu. Kritik gab es seitens des Aufsichtsgremiums auch an der Äußerung des Messechefs, in Deutschland gebe es für die Messe Frankfurt kaum noch Wachstumsmöglichkeiten.Aufsichtsräte der deutschen Messegesellschaften denken anders (als) unternehmerisch und die von ihnen eingesetzten Führungsgremien. Ist es nicht möglich, dass die Personalien in den Abteilungen der Unternehmenskommunikation auch mit den unterschiedlichen Denkweisen zusammenhängen?

Außer Frage allerdings stehen unsere guten Wünsche an Sie - für ein fröhliches Weihnachtsfest, ein paar geruhsame Tage, einen guten Start in ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2007

Ihr m+a Newsline-Team

Christiane.Appel@dfv.de

Anne-Nicole.Kolbrueck@dfv.de

Christine.Seizinger@dfv.de

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m+a NEWSLINE Nr.23/24 / 2006 vom 07.12.2006
m+a NEWSLINE vom 7. Dezember 2006