Messe Stuttgart Internationalsierung ist angesagt

Neuer Miteigentümer seit 1. Januar 2006, Landtagswahlen, neuer Aufsichtsrat noch nicht im Amt, ergo: keine Bilanzpressekonferenz, dafür ein Pressegespräch in angenehmem Rahmen. "Wir leiden, weil wir auf dem Killesberg unsere Potenziale nicht ausschöpfen können", sagte Stuttgarts Messechef Ulrich Kromer zu Beginn - und stimmte damit auf negative Zahlen ein. Die zu verkünden war allerdings Aufgabe Roland Bleinroths, der als Geschäftsführer unter anderem für Zahlen verantwortlich ist. Nach einem Plus von 2,8 Mio. EUR 2004 schlug das turnusgemäß schwache Jahr 2005 mit einem Minus von 4,6 Mio. EUR zu Buche; zusätzlich belastet wird das Ergebnis durch Abschreibungen und Steuern von 3 Mio. EUR. Macht summa summarum ein Minus von 7,6 Mio. EUR. Für 2006 erwarten die Stuttgarter zwar einen operativen Überschuss, doch auch hier werden Sondereinflüsse Neue Messe das Ergebnis ins Negative drehen. Auch bedingt durch den Wechsel der Hanns-Martin-Schleyer-Halle von Easy Ticket Service (Umsatzanteil 2004: 10,6 Mio. EUR) zur neu gegründeten Veranstaltungsgesellschaft in.stuttgart zum 1. Januar 2005 sank der Umsatz im vergangenen Jahr von 71,1 auf 48 Mio. EUR. Ende des Jahres wird die SMK auch des Kongresszentrums KKL verlustig gehen. Das bedeutet: weitere Konzentration aufs Kerngeschäft Messe. Für das Jahr 2006 erwartet die Messe Stuttgart einen Umsatzanstieg auf 59 Mio. EUR.
Für die Zukunft setzt sie auf die weitere Internationalisierung (in Indien hat sie weiter gehende Pläne), die Allianzen mit der Firmengruppe Schall und die Zusammenarbeit mit der Deutschen Messe AG. Noch nicht auschöpft sieht sie ihre Möglichkeiten im Bereich Publikumsmessen. "Da ist noch einiges nicht abgedeckt, den Markt wollen wir bedienen", so Bleinroth. Große Hoffnungen ruhen auch - nach der Absage der Kölner Pacovent - auch auf der P 2007 - Packmittelproduktion Papier - Karton - Folie.

m+a NEWSLINE Nr.14/15 / 2006 vom 20.07.2006
m+a NEWSLINE vom 20. Juli 2006