FKM, Berlin Wettbewerb mit Messezahlen

Jeder Veranstalter möchte verständlicherweise möglichst hohe Aussteller- und Besucherzahlen veröffentlichen. Vor allem Besucherzahlen sind aber von außen schwer zu beurteilen. Deshalb ist Michael von Zitzewitz, Vorsitzender der Gesellschaft zur Freiwilligen Kontrolle von Messe- und Ausstellungszahlen (FKM) sicher: "Messestatistiken werden immer stärker Teil des Wettbewerbs in unserer Branche, gerade auch auf internationaler Ebene." Aussteller würden immer kritischer. Es bestehe die Gefahr, dass sie den Zahlen der Veranstalter misstrauten. Und im weltweiten Vergleich gibt es vor allem bei Zahlen aus den USA und Großbritannien Probleme. Vielfach werde dort eine Zahl verwendet, die in Deutschland fast unbekannt sei, die "attandance", also die Summe an einer Messe Beteiligten wie Besucher, Ausstellerpersonal und Kongressteilnehmer. Die Vergleichbarkeit mit Zahlen anderer Länder sei dadurch stark eingeschränkt, so Zitzewitz, denn bei großen Messe umfasse allein das Ausstellerpersonal mehrere tausend Personen. In manchen Statistiken tauchten solche Zahlen aber unter der Kategorie Besucher auf. "Hier werden Aussteller - beabsichtigt oder nicht - in die Irre geführt", so der FKM-Vorsitzende. Weltweit hätten Veranstalter bisher eher national gedacht und unterschiedliche Standards bei Messedaten als nebensächlich angesehen. Die ausstellenden Unternehmen operierten schon lange global, wüssten aber oft nicht, wie sie Messedaten aus den verschiedenen Weltregionen einschätzen und vergleichen sollen. "Das nützt der Akzeptanz des Mediums Messe nicht. Es ist wichtig, dass sich die Veranstalter im Interesse unserer Kunden weltweit aufeinander zu bewegen", sagte von Zitzewitz.
"Gerade aus diesem Grund ist es für uns wichtig, dass im Rahmen des Weltmesseverbandes UFI einheitliche Definitionen solcher Begriffe festgelegt werden." Ebenso sei die FKM bei den Verhandlungen mit der ISO, der Internationalen Organisation für Standardisierung vertreten, die sich über die weltweite Standardisierung der Messebegriffe Gedanken macht. Der FKM-Vorsitzende: "Nach unserer Auffassung würde es völlig ausreichen, wenn sich die UFI mit diesem Thema beschäftigen würde. Weil aber das ISO-Verfahren nicht mehr aufzuhalten ist, vertreten wir auch dort unsere Interessen."

m+a NEWSLINE Nr.10 / 2006 vom 11.05.2006
m+a NEWSLINE vom 11. Mai 2006