Kommentar m+a NEWSLINE Nr. 9 / 2006 vom 27.04.2006

Die neue Messe Stuttgart lässt auf dem Weg zum neuen Gelände kaum etwas aus. Bei den sichtbaren Baufortschritten mag so recht keine große Freude aufkommen, denn sie sind teuer erkauft. Beim Einrichten einer Baustelle auf dem Flugplatz nahe der neuen Messe stieß das Bauteam auf ein Massengrab mit jüdischen Häftlingen, und auf der Messebaustelle selber sind zwei Tote zu beklagen. Von dem Unfall, bei dem ein LKW an einen Brückenpfeiler der neuen Messe raste, und anderen kleinen ganz zu schweigen. Wen wundert es da, wenn der Termin für die Teileröffnung des Geländes ins Wanken gerät. Theorie und Praxis, also Zeitplan und der realistische Bau, beginnen sich voneinander zu entfernen. Sicher ließe sich die Schere wieder schließen, aber dazu müssten die Verantwortlichen schnell viel Geld in die Hand nehmen.

In Frankfurt brummt die Light+Building, aber die Seiten der Wirtschaftspresse beherrschen die Kollegen in Hannover. Und dies in einer souveränen Art und Weise, die fast unglaublich scheint. Dabei hat die Hannover Messe sich schon mal größer gezeigt und auch der Besucheransturm war noch vor wenigen Jahren ein deutlich anderer. Dennoch ist sie - und das finde ich ob ihrer vielen Schwierigkeiten, Höhen und Tiefen einfach eine große Leistung - nach wie vor das Schaufenster für die deutsche Industrie und ihren Export. Die Wirtschaft kennt und nutzt sie, das tun die Politiker und Journalisten auch. Der Hannover Messe macht auch in Sachen Pressepräsenz niemand etwas vor.

Christiane.Appel@dfv.de

m+a NEWSLINE Nr.9 / 2006 vom 27.04.2006
m+a NEWSLINE vom 27. April 2006