Kommentar m+a NEWSLINE Nr. 6 / 2006 vom 09.03.2006

Man stelle sich vor: Man ist Aussteller, hat ein Kombiticket und fährt mit dem Messeexpress aufs Gelände. In Essen arbeiten nicht nur die Essen Marketing GmbH und der dazugehörigen Tourismuszentrale mit der Messe zusammen, auch die Essener Verkehrs AG kooperiert mit ihr. Das Ergebnis in diesem Fall: der Messeexpress. Er wird im Design der Messe Essen und der Verkehrs AG auf die Schiene gesetzt und den Hauptbahnhof mit dem Messegelände verbinden. Nichts Großes, aber eine interessante Marketingaktion, die die Synergiepotenziale beider Unternehmen nutzt.

Nicht nur lokal ist die Messe Essen unterwegs, für ihre Stadt zu werben. Mit der Schweißen & Schneiden geht Essen um die Welt. Bereits 1987 startete die Messegesellschaft mit der Beijing Essen Welding eine schweißtechnische Fachmesse. Die hat inzwischen - was den Veranstaltungsturnus angeht - das Mutterprojekt überholt. Während das nur alle vier Jahre stattfindet, hat diese Auslandsmesse mittlerweile einen jährlichen Rhythmus. Und sie ist - wieder hinter dem Mutterprojekt - die zweitgrößte schweißtechnische Fachmesse der Welt. Die größte findet in Essen statt. In Indien heißt das Kind Essen Welding India und in Russland wird es Essen Welding Russia heißen. Auch so kann einer Stadt Imagegewinn beschert werden.

Das ist das eine Thema. Das andere, auch das ist nicht neu: Im Inland sind für Messeveranstalter große Wachstumspotenziale nicht in Sichtweite. Das Agieren der deutschen Veranstalter auf Auslandsmärkten dagegen ist ausbaufähig. Wer dranbleibt, interessante Messekonzepte, guten Service und gute Kundenorientierung bietet, erntet. Was im Inland (noch) nicht so richtig funktioniert, kann ich mir im Ausland auch besser vorstellen: die projektorientierte Zusammenarbeit deutscher Veranstalter. Nur: Dafür dürfen sie sich nicht innerhalb des hiesigen Wettbewerbs abnutzen.

Christiane.Appel@dfv.de

m+a NEWSLINE Nr.6 / 2006 vom 09.03.2006
m+a NEWSLINE vom 9. März 2006