Gut Ding will Weile haben

Nach über 15 Jahren konnte die Privatisierung Hungexpos im Juli 2005 abgeschlossen werden. János Barabás, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung, über das mächtige Modernisierungsvorhaben der Messe in Budapest.

Hungexpo wurde privatisiert. Wer sind die neuen Eigentümer?
Der Gewinner der Ausschreibung war ein Konsortium, geführt von der französischen GL Events Gruppe.

Warum wurde privatisiert?
Das Hauptziel der Privatisierung war und ist, Kapital für die Entwicklung des neuen Hungexpo Messezentrums zu generieren: Rund 20 Mio. EUR sollen bis 2009 investiert werden.

Was wurde seit Juli 2005 verändert?
Vor der Privatisierung war Hungexpo ein staatliches Unternehmen. Danach wurde es Mitglied einer großen, international agierenden Gruppe. Die unterschiedlichen Unternehmenskulturen und die neuen Herausforderungen des ungarischen Marktes setzten die Modernisierung und Reorganisation des Unternehmens in Gang.

Wie soll sich Hungexpos Infrastruktur verändern?
Bald wird unsere überdachte Ausstellungsfläche von 40 000 auf 50 000 m2 angestiegen sein. Die alten Hallen werden modernisiert und daneben wird eine Multifunktionshalle gebaut.

Was wurde bislang realisiert?
Bisher konnten alte, nicht genutzte Gebäude abgerissen werden. Alle anderen Pläne werden derzeit geprüft und wir warten noch auf die Baugenehmigungen.

Werden während des Umbaus Messen veranstaltet?
Ja, alle die auf dem Plan stehen.

Finden seit Juli 2005 bereits neue Messen in Budapest statt?
Die Themen unserer Messen decken praktisch alle Branchen ab. Wir wickeln rund 65 % des ungarischen Messewesens ab. 80 % dessen, was sich in Budapest messetechnisch abspielt, läuft bei uns. 85 % aller ausländischer Aussteller nehmen an Messen von uns teil. Neue Shows haben aber im Moment wenig Chancen.

Wie sollen sich die hohen Investitionen denn dann amortisieren?
Da wir jetzt zu einer großen internationalen Gruppe gehören, hoffen wir, Synergien nutzen zu können. Wachstumspotenzial sehen wir in Gastveranstaltungen. Wir wollen Raum für große Events und Veranstaltungen aller Art anbieten.

Gibt es weitere Pläne?
Ja, Kooperationen mit Messen außerhalb Budapests eingehen und mit ihnen gemeinsam Veranstaltungen organisieren wie zum Beispiel schon geschehen bei der Autotechnika-Auto-Diga 2006. Oder themenverwandte Ausstellungen zusammenführen oder kaufen.

Was wollen die neuen Eigentümer hauptsächlich erreichen?
Hungexpo soll sich zu einem modernen Messekomplex entwickeln, mit hoher Auslastung und vielen Gastveranstaltungen. Effektivere Geschäftsabläufe sollen erzielt werden. Budapest soll zu einer attraktiveren Destination für den "Kongresstourismus" werden.Interview: Christine Seizinger

m+a report Nr.7 / 2006 vom 27.10.2006
m+a report vom 27. Oktober 2006