Fußball im Rampenlicht

André Hellers jüngste Schöpfung erscheint den Betrachtern tagsüber als überdimensionaler Fußball, wandelt sich nachts in eine illuminierte Weltkugel und entfaltete seine anziehende Wirkung erstmals vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Anschließend kamen Frankfurt und Köln (noch bis zum 16. Mai) an die Reihe. Die 17,8 m hohe, von Mero, Würzburg, geplante und angefertigte Raumskulptur, bestehend aus 60 t Stahl und Technik, tourt drei Jahre lang bis zum Beginn der Fußballweltmeisterschaft durch zwölf Städte der Bundesrepublik.
"Wir wollen ein ganzes Land mit Vorfreude durchfluten", so André Heller. Die Botschafterfunktion des Fußballglobus betrifft sowohl das spezielle Ereignis der FIFA WM 2006 als auch den Fußballsport als ein grundsätzliches soziales und kulturelles Phänomen. Der Manager und Initiator des Projekts, Stefan Seigner, erfüllte seinem langjährigen Partner André Heller gerne diesen besonderen, künstlerischen Wunsch und übernahm mit seiner Wiener Firma Artevent die Gesamtrealisation. Robert Hofferer, Projektmanager von Artevent, organisierte die Beauftragung aller beigezogenen Firmen und Experten.
Um die Wirkung des WM-Globusses im regulären Tageslicht nicht zu beeinflussen, dürfen keinerlei Anbauten durch Scheinwerfer oder sonstige Leuchtkörper sichtbar sein. Für die Darstellung der Kontinente fiel die Wahl auf weiße LED-Illuminationsketten, welche die Kontinentkonturen nachzeichnen. Die dünnen Lichtschläuche mit einem Durchmesser von 13 mm wurden vor dem Verschweißen der Kissen auf der Innenseite der äußeren Folie mit transparenten Laschen vernäht. Über sechs digitale Steuerkanäle lassen sich einzelne Kontinente ein- beziehungsweise ausblenden, um diese mit den Projektionen zu synchronisieren.
Neben der Kontinentalbeleuchtung verfügt der Globus zusätzlich über ein farbiges Lichtkleid, welches die 20 weißen Sechsecke des Balles von innen heraus erstrahlen lassen. Lichtdesigner Antonius Quodt wählte ein Beleuchtungssystem, welches sich direkt zwischen zwei Kissenlagen einbringen ließ. Die Wahl fiel auf RGB-LED-Technik des englischen Herstellers Tryka.
Die Außenprojektion erfolgt von drei Standorten mittels Pani-Projektoren und Filmlaufwerken. Damit die Außenprojektionen und Lichtinstallationen des Globusses in einem ständigen Wechselspiel stehen, wurde wegen der langen Kabelwege eigens ein WLAN-Netzwerk installiert. Darüber gesteuert wechselt der Globus alle 90 Sekunden seine Erscheinung. Die komplette Lichtsteuerung wurde mit der bewährten e:cue Media-Engine realisiert.
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m+a report Nr.3 / 2004 vom 23.04.2004
m+a report vom 23. April 2004