Gemeinsam stark

Südtirol zeigt ein neues, charakterstarkes Gesicht. Nach der Einführung des neuen Markenbildes präsentiert sich die Region jetzt auch auf Messen mit einem einheitlichen Erscheinungsbild.

Traumhafte Landschaft und kulinarische Genüsse: Jeder hat Bilder von Südtirol im Kopf. Doch was macht die Region unverwechselbar? Vertreter aus dem Handwerk, Handel und Fremdenverkehr sowie der regionaltypischen Produkte wie Äpfel, Milch, Speck und Wein und der Südtirol Marketing Gesellschaft (SMG) definierten in Zusammenarbeit mit MetaDesign, Berlin, ihre Kernwerte, um sich gemeinsam unter einer Dachmarke für die Zukunft neu zu positionieren. Denn auch wenn die einzelnen Vertreter untereinander im Wettbewerb stehen, sei es dennoch essenziell, sich als Region von anderen abzuheben, erklärt Uli Mayer-Johanssen, Chief Design Officer und Vorstandsmitglied von MetaDesign. "Dabei soll die Vision sichtbar werden, die für lange Zeit den Menschen und ihren Produkten hilft, die Qualität und Schönheit des Landes unter ein gemeinsames Dach zu stellen."
Das erarbeitete neue Markenbild setzt den besonderen Charakter der Region - eine kontrastreiche Symbiose aus alpin und mediterran, Spontaneität und Verlässlichkeit, Natur und Kultur - visuell um. Hierzu wurden ein markantes Logo, eine eigene, leicht kantige Schrift und ein Farbklima entwickelt, das sowohl die Wärme des Südens als auch die Kühle der Bergwelt wiedergibt. Der neue Auftritt wurde Ende 2004 in einer Medienkampagne, begleitet von einem Internetportal, in Südtirol eingeführt. Mit dem iF Communication Award 2005 erhielt der Gesamtauftritt bereits lobende öffentliche Anerkennung.
Seit der ITB Berlin 2006 im März wird das Markenbild nun auch in die dritte Dimension umgesetzt. Hierfür musste ein Konzept gefunden werden, das für alle Präsentationsanlässe Südtirols ein einheitliches Auftreten garantiert. "Dieses muss für touristische und wirtschaftliche Interessen gleichermaßen funktionieren, aus der Masse herausstechen und gleichzeitig einen überschaubaren Kostenrahmen einhalten", so Jens-Ole Kracht, Creative Director 3D Branding bei MetaDesign. Grundgedanke sei gewesen, keine Südtiroler Bergkulisse am Stand zu schaffen, sondern die Kernwerte dreidimensional zu übersetzen, so dass die Marke sinnlich erlebt werden kann.
Man entschied sich daher für den großzügigen, schnörkellosen Einsatz von Tannenholz, der optisch, haptisch und olfaktorisch von den Besuchern wahrgenommen wird. Darüber hinaus wird der Auftritt von den neuen Markenfarben beherrscht, wobei viel Platz für die Präsentation der einzelnen Regionen Südtirols und deren Produkte mit hinterleuchteten Großbildern und Informationsständern aus Holz eingeräumt wird. Doch der Berliner Auftritt sprach auch den Gaumen an: Südtiroler Spezialitäten wurden in der Küche frisch zubereitet und in der etwas erhöhten VIP-Zone serviert. Das Mobiliar wurde eigens für den Auftritt in den Markenfarben entworfen und ist passend zum CD leicht kantig gestaltet. Der gesamte Stand wurde von einem Südtiroler Schreiner (Höller) gefertigt. "Wenn die vorher erarbeitete Aussage als Gefühl beim Besucher rüberkommt, dann haben wir unsere Arbeit richtig gemacht, dann ist der Kreis wieder geschlossen", fasst Uli Mayer-Johanssen zusammen. "Zudem wollten wir einen Stand schaffen, auf dem sich das Standpersonal wohl fühltund mit dem es sich identifiziert. Der Stand muss eine lebendige, überzeugende, kommunikative Plattform bieten, ohne dabei selbst im Vordergrund zu stehen. Dabei hilft die konsistente Umsetzung im Rahmen der Corporate Identity." In Berlin hat der neue Messeauftritt seine Feuerprobe bestanden. Als Anerkennung zeichnete ihn die Cologne Business School im Rahmen des Awards "Best Exhibitor ITB 2006" mit dem zweiten Platz aller europäischen Stände aus. Das Konzept soll nun für sämtliche Auftritte Südtirols umgesetzt werden, um eine Konsistenz in der Markenwahrnehmung zu gewährleisten.

m+a report Nr.4 / 2006 vom 15.06.2006
m+a report vom 15. Juni 2006