Carbon Expo schult Journalisten selbst

Briefing zur Marktsituation und Einstieg in die Materie, das boten die Veranstalter der Carbon Expo Journalisten, die von der Kölner Messe berichten wollten.

Hintergrundwissen und Verständnis für komplexe Themen - ohne diese Voraussetzungen ist es für Journalisten schwer, über Branchen und Märkte zu berichten, die wenig im Fokus der Öffentlichkeit stehen. So waren auch die Inhalte der Kölner Carbon Expo - Global Carbon Market Fair Conference, die Mitte Mai in der Domstadt über die Bühne ging, alles andere als leichte Kost: Verfahren, Methoden und Technologien zur Senkung des CO2-Ausstoßes sowie der Handel mit Emissionsrechten und -zertifikaten sind kaum jedermann geläufig und kein Alltagsthema in den Medien.
Grund genug für die Veranstalter, die Koelnmesse, IETA (International Emissions Trading Association), Genf, und Weltbank Carbon Finance Business, Washington D.C., Journalisten das nötige Wissen zur Berichterstattung an die Hand zu geben und ihnen - nach der erfolgreichen Erstveranstaltung 2005 - ein "Training on the job" anzubieten. Unterstützt wurde der Workshop von COM+Alliance, Alliance of Communicatorsfor Sustainable Development. Die reuters Foundation, Mitglied bei COM+Alliance, lieferte das Schulungsprogramm.
Duncan Shiels, Senior Trainer der Reuters Foundation, leitete das messebegleitende Trainingsseminar. Thema waren die wichtigsten Herausforderungen des CO2-Marktes von heute bis nach 2012. "Die Idee, die hinter unserem Workshop steckt, ist, Journalisten einen kompletten Überblick über die Marktsituation zu geben. Und dieser konnte im Rahmen der Konferenz vor Ort am besten vermittelt werden", erklärte Shiels. Das Angebot kam an. Rund 20 Journalisten nutzten die Gelegenheit, tiefer in die Materie einzusteigen, obwohl viele als Fachjournalisten durchaus im Thema waren. Aber auch ihre Kollegen von der Tagespresse und von Agenturen profitierten von dem informativen Programm.
"Uns ging es neben dem Überblick vor allem darum, eine Debatte anzustoßen, um sich mit dem komplexen Thema näher auseinander zu setzen .Wir wollten gesicherte Informationen vermitteln, um den Journalisten zu ermöglichen, Dinge auch zu hinterfragen", so Shiels. "Sonst könnten sich ja alle mit offiziellen Pressemitteilungen zufrieden geben." Hochkarätige Referenten standen während des Workshops den Teilnehmern als Ansprechpartner zur Verfügung. Über die Schulung hinaus erhielten die Journalisten, die außer aus Deutschland aus Neuseeland, Großbritannien, den Niederlanden und Polen angereist waren, Zugang zu allen Konferenzveranstaltungen der Carbon Expo 2006.
Duncan Shiels und seine Kollegen waren hoch erfreut von der erneut guten Resonanz auf ihre Training-on-the-job-Initiative. "Wir denken daran, diese Weiterbildungsmöglichkeit 2007 zur nächsten Messe wieder anzubieten", sagte er.

m+a report Nr.4 / 2006 vom 15.06.2006
m+a report vom 15. Juni 2006