Immer im Bilde

Ein guter Fotoservice für Journalisten ist ein Wettbewerbsvorteil im Ringen um die öffentliche Aufmerksamkeit. Dabei ist ein guter Internetauftritt ein nicht zu unterschätzender USP.

Gute Fotos von Messeveranstaltungen haben einen nicht zu unterschätzenden PR-Effekt für Veranstalter und Aussteller. Durch die Verbreitung in Publikums- und Fachpresse wird die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Medium Messe gelenkt. Grüne Woche in Berlin, IAA in Frankfurt, die CPD, Düsseldorf - solche Großereignisse garantieren Fotos satt im deutschen Blätterwald.
Doch nicht nur bei publikumsträchtigen Events zahlt sich ein guter Bilderdienst aus. Das wissen fast alle Messegesellschaften und so gehört auch bei kleineren Standorten ein vernünftiger Service zum Angebot an Journalisten, und das zum Teil seit Jahren. "Unseren aktuellen Fotodienst bieten wir schon immer an. Ich bin jetzt 14 Jahre bei der Messe," sagt zum Beispiel Wolfgang Köhle, Pressechef der Messe Friedrichshafen. Sein Kollege Andreas Weber von der Messe Westfalenhallen Dortmund bestätigt ihn: "Soweit ich sehen kann, gibt es diesen Service eigentlich schon immer. Unser Archiv enthält seit etwa drei Jahrzehnten entsprechende Belege. Wahrscheinlich besteht das Angebot sogar noch länger."
Interessant ist, zu welchen Gelegenheiten die Messen Bilder bereithalten. "Pressefotos halten wir zu allen Eigenveranstaltungen vor", sagt Weber. "Wir halten dies in der Pressearbeit für unverzichtbar." Bei den Motiven ist man in Dortmund flexibel. "Fotogen sind eigentlich fast alle Veranstaltungen, wenn der Fotograf gut ist. Ausnahmen bilden vielleicht nur kleine technische Fachmessen, bei denen Systemstände und an den Ständen Präsentationen der Aussteller auf PC-Bildschirmen überwiegen. Aber dort gehören Fotos ebenfalls zu einer professionellen Pressearbeit." Am Bodensee läuft der Service bei allen eigenen Veranstaltungen.Die Adressaten der Fotos sind klar: "In der Hauptsache bieten wir den Service allen Journalisten an", sagt Köhle. In Dortmund werden Aussteller auf Anfrage bedient. Sie haben die Möglichkeit, Hausfotografen kostenpflichtig zu buchen. "Dann bestimmen sie die Auswahl der Motive, denn sonst," so Weber, "richtet sich die Fotoauswahl durchaus nach Attraktivität des Standbaus und Marktbedeutung des Ausstellers. Der Fotograf ist gehalten, eine Perspektive zu wählen, die auch die Ästhetik des Standbaus zeigt. Insofern haben solche Bilder leichte Berührungspunkte mit Architekturfotografie." Köhle sieht es ähnlich: "Stände und Produkte werden grundsätzlich nach journalistischen Aspekten fotografiert. Es kommt auf ein gutes Motiv an, das ja nur dann in den Medien abgedruckt wird." Freie Fotografen oder Feste Freie sind es, die bei den verschiedenen Messegesellschaften die Stände ins rechte Licht setzen.
Fester Bestandteil des Presseservices ist inzwischen das Download-Angebot auf den Internetseiten der Messen. Weber weiß: "Moderne Pressearbeit kommt nicht ohne aus. Wir verteilen auf unseren Messen gar keine Foto-CDs mehr, sondern weisen die Journalisten im Presseraum mit einem Infoblatt auf die Webadresse hin, unter der sie die Bilder abrufen können. Insgesamt hat die Zahl der Downloads in den letzten fünf Jahren deutlich zugenommen."
Besonders gefragt sind unter anderem Fotos, die einen allgemeinen Eindruck von der jeweiligen Messe geben, also Übersichten, Totalen, Außenaufnahmen." Für die Friedrichshafener hat es sich bewährt, schon während der Messe aktuelle CDs zu brennen, die den Journalisten mitgegeben werden. Zusätzlich stehen die Fotos immer aktuell im Internet und werden in den letzten Jahren verstärkt heruntergeladen.
Wer dabei eine leichte Benutzerführung hat und den Download gut gestaltet punktet bei der Presse. Je länger die Bildersuche und das Herunterladen dauern, desto eher gibt ein Redakteur auf - das ist dann Pech für die Messe.

m+a report Nr.4 / 2006 vom 15.06.2006
m+a report vom 15. Juni 2006