Lebendige Informationen

Aufmerksamkeit schaffen, informieren und Interaktivität ermöglichen: All das - und noch mehr - haben audiovisuelle Installationen bei durchdachtem und innovativem Einsatz zu bieten.

Medientechnik ist unverzichtbar im Messe- und Eventbereich. Sie beeinflusst die Wahrnehmung der Besucher. Denn dort, wo sich etwas bewegt, herrscht Leben. Unweigerlich werden die Blicke angezogen. Medientechnische Installationen sind jedoch nicht nur wirkungsvolle Eyecatcher, sondern dienen vor allem auch als Informationsquelle. Bei Bedarf sekundenaktuell können die Besucher über Veranstaltungen, Produkte oder Ähnliches in Kenntnis gesetzt werden - und das in ansprechender Präsentationsform. Bewegte Bilder, Ansagen und Musik erreichen sicher Augen und Ohren der Zielgruppen.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der Interaktivität. So können sich Besucher noch gezielter informieren oder sogar am Programm mitwirken, beispielsweise per SMS. Für den diesjährigen Hamburger Hafengeburtstag ließ Zelfmade, Hamburg, etwa ein Mobile-to-Screen-Tool programmieren, welches Besuchern von Public-Viewing-Events die Möglichkeit bietet, von ihrem Handy direkt auf die Videowand interaktive Fotos und Grüße zu schicken, zu flirten, sich zu verabreden oder an den Gewinnspielen der Sponsoren teilzunehmen. Insbesondere im Hinblick auf das nächste Jahr, wenn die Installation von LED-Wänden im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland stark zunehmen wird, bietet das Tool vielfältige Möglichkeiten, Marken innovativ zu präsentieren.
Ein besonders wichtiges und verbreitetes Mittel zur Präsentation von audiovisuellen Informationen ist die Beamerprojektion. Im Vergleich zur konventionellen Auf- oder Frontprojektion erzeugen dabei Rückprojektionen - bei gleicher Beamerleistung - ein deutlich helleres und kontrastreicheres Bild. Insbesondere unter Tageslichtbedingungen sind Rückprojektionen deutlich im Vorteil. Das Abdunkeln der Räume kann entfallen und es werden sogar Präsentationen unter freiem Himmel möglich. Ein weiterer Vorteil der Rückprojektion liegt in der Installation des Beamers hinter der Projektionswand. Dies senkt die Geräuschbelastung im Zuschauerraum deutlich ab, ermöglicht eine ansprechende Raumgestaltung und vermeidet Blendungen und Schattenwurf.
Entscheidend für eine gute Rückprojektion ist die Wahl der richtigen Projektionsscheibe oder -folie. Beste Voraussetzungen für qualitativ hochwertige Rückprojektionen bietet beispielsweise die Produktreihe Plexiglas RP der Degussa AG, Darmstadt. Eingebettete Mikrolinsen sorgen für einen einwandfreien Bildaufbau ohne störende Hotspots. Das Unternehmen bietet die Produkte für Rückprojektionsschirme jetzt in drei Platten- und zwei Folienvarianten an. Die 3 mm dicken Platten eignen sich besonders als robuste Allroundscreens, die Folien werden hauptsächlich dort eingesetzt, wo es auf hohen Betrachtungswinkel, Bildschärfe und flexible Oberflächen ankommt.
In seiner Ästhetik auffällig ist der neue HoloPresenterplus von G + B pronova, Bergisch Gladbach. Hier kommen transparente Scheiben als Projektionsflächen zum Einsatz. Besucher werden aktiv angesprochen: Informationen können, abhängig von Wochentag und Uhrzeit, mit der gekoppelten Software dynamisch verändert werden. Durch seine Konstruktion und die Eigenschaften des Glases ist der HoloPresenterplus nicht nur Projektionsfläche, sondern Bestandteil des Licht- und Raumkonzepts.
Auf der weltgrößten Automobilmesse IAA 2005 im September in Frankfurt wurden Besucher an vier Ständen mithilfe beeindruckender HoloPro-Anwendungen informiert. Dabei kam zum ersten Mal eine HoloPro-Scheibe in Verbindung mit der neu entwickelten Pointscreen-Steuerung bei Volkswagen zum Einsatz. An sechs Stationen konnten Besucher Informationen zu verschiedenen Themen mithilfe der innovativen Gestensteuerung abrufen. Dabei wurden Videosequenzen und Animationen mit dahinter angeordneten Exponaten kombiniert. Die Leichtigkeit der HoloPro-Scheiben in der Kombination mit der Gestensteuerung animierte Besucher zur aktiven Auseinandersetzung mit den präsentierten Technologien.
Im BMW-Pavillon dienten HoloPro-Touch-Scheiben als interaktive Präsentationsflächen. Besucher konnten sich an verschiedenen Stationen über Motorentechnik und Zukunftsentwicklungen informieren. Durch die gelungene Integration der HoloPro "schwebten" die Informationen vor den Exponaten und unterstützten wirkungsvoll die Präsentation. Auf Fingerdruck konnten weitergehende Informationen abgerufen werden.
Auf der IAA setzten darüber hinaus Aussteller wie Audi, Skoda, Saab, General Motors, Suzuki und Brose auf audiovisuelle Medientechnik und damit auf Dienstleistungen von CT Germany, Nürtingen, die bei Pressekonferenzen und auf den Messeständen zum Einsatz kamen. Gefragt waren insbesondere hoch auflösende LED-Wände, Hochleistungsprojektoren, Übertragungs- und Audiotechnik.
Im November war das CT-Germany-Team dann mit seinen Dienstleistungen auf der Tokyo Motorshow 2005 vor Ort. Für die Messeauftritte von Volkswagen, Saab und Bugatti lieferte der international erfahrene Dienstleister Equipment und Service nach Japan. So wurde beispielsweise die internationale Pressekonferenz bei Volkswagen mit drei Kamerazügen, den entsprechenden Mischern und einem Schriftgenerator sowie Teleprompter aus dem CT Mietpark ausgestattet und technisch betreut. In das Standkonzept war eine Kombination aus MiPIX Roadmodul und hochauflösenden Barco ILite 6 XP LED-Modulen integriert. Rechts und links der 9 m2 großen, hochauflösenden 6 mm-LED-Wand wurden insgesamt 24 einzelne MiPIX Roadmodule installiert, die über eine Breite von über 25 m in die Kommunikationswand integriert waren. Ein faszinierender Effekt ergab sich durch die High-Definition-Zuspielung von Video- und Grafikinhalten auf beide LED-Produkte mit unterschiedlicher Auflösung. Neben der gesamten Videotechnik lieferte das CT-Team auch die komplette Audiotechnik und sorgte damit für den "richtigen Ton" auf der über 1100 m2 großen Standfläche.
Auf dem Stand des schwedischen Automobilherstellers Saab wurden drei einzelne LED-Wände in die offen gestaltete Architektur des Standes integriert. Die beiden VersaLightguide-LED-Wände und eine hochauflösende Barco ILite 6 XP LED-Wand hatten jeweils eine Größe von 4 x 4 m und beeindruckten die Besucher durch das abgestimmte Zusammenspiel der Video- und Grafikinhalte auf den unterschiedlichen Auflösungen der Wände.
Zur Ispo Sommer 2005 in München positionierte Eyeball Show Media, London, einen riesigen LED-Übertragungsbildschirm, der bespielt mit Bild und Ton als offizielle zentrale Informationsquelle fungierte. Die Messe München nutzte die Installation für Videopräsentationen, die Darstellung von Hallenplänen, Veranstaltungsplänen und vielen anderen Informationen mehr, die den Besuchern einen effektiven Besuch ermöglichten. Die Messe konnte dadurch die Menge der ausgegebenen gedruckten Broschüren reduzieren.
Es sind aber noch weitere Formen denk- und realisierbar. Für die Games Convention 2005 in Leipzig zum Beispiel erhielt MSS Communications Design, Notzingen, den Auftrag zur Fertigung eines bedruckten Stoffobjekts mit einer integrierten 10 000-ANSI-Lumen-Projektion, auf abgehängten 120-Zoll-Rückprojektionsscheiben. Die aufwändige Konstruktion des Kegels wurde nach den Vorgaben von Buena Vista Games bedruckt und genäht. Die beiden Rückprojektionen erfolgten aus dem Turm in 4 m Höhe.
MSS bietet seit kurzem außerdem rahmenlose Plasmawände in beliebiger Bildgröße an. Die neuen 42-Zoll-Displays lassen sich überall integrieren und bieten so eine innovative Lösung für Events, Messen oder Festinstallationen. Ob im Format 4:3 oder 16:9, ob Säule oder Streifen: Mit der entsprechenden Software lassen sich interessante Konfigurationen erstellen. Ein großer Einblickwinkel, starkes Kontrastverhältnis, hohe Auflösung und ein sehr helles Bild sind weitere Vorteile.
Steglose Plasmas sind im Kommen: Auch Videotechnik Bär, Ochsenhausen, oder ict Innovative Communication Technologies, Kohlberg, bietet sie an. Die Screens können einfach neben- oder übereinander montiert werden und so enorm hochauflösende Großbilddisplays ergeben - ohne dass das Bild durch störende breite Stege beeinträchtigt wird und ohne Einschränkungen in der Dimension der Gesamtdisplayfläche. Diese Neuheit auf dem Plasmamarkt mit Stegen von weniger als 5 mm zeichnet sich auch durch beste Bildqualität aus - leuchtstark, kontrastreich und flimmerfrei. Durch ihr dünnes und schlankes Design sind die 42-Zoll-Displays sehr flexibel. Ob auf Messen, am POI, am POS, bei Events oder in Festinstallationen: Steglos Plasma Displays sind in nahezu jede Umgebung integrierbar.
Im Gegensatz zu anderen Großbilddisplays wie Rückprojektionssystemen spart der Anwender durch die geringere Bautiefe Platz und Gewicht. Größere Einblickwinkel und eine natürlichere Farbwiedergabe als bei Cubes oder LC Displays sprechen laut ict zudem für den Einsatz von Steglos Plasma Displays. Da keine Lampenwechsel wie bei der Verwendung von Projektoren notwendig sind, gehören kurze Wartungsintervalle damit der Vergangenheit an.
Eine Projektionsfläche ganz anderer Art war während einer Roadshow anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Deutschen Post AG zu sehen. Dabei wurde der neue, aus Finnland stammende Fogscreen eingesetzt - ein Vorhang, bestehend aus feinsten Wasserteilchen, der als Projektionsfläche dient. Ein lichtstarker Beamer projizierte Motive und Filme auf den von oben nach unten fallenden Nebelvorhang. Die Besucher konnten gleichzeitig hindurchgehen, ohne nass zu werden. Die Planung und Installation der licht-, ton- und medientechnischen Ausstattung sowie die Erstellung der Software stammte von der LK AG, Essen.
Um das weltumspannende Netzwerk der Deutschen Post AG zu erleben, wurde auch das neuartige LED Panel Versa Tile eingesetzt, welches bis zu eine Billion Farben darstellen kann. Im Rahmen einer eigens von LK für diese Roadshow entwickelten Anwendungsprogrammierung durften die Besucher im Control Center interaktiv mitwirken. So konnten sie zum Beispiel einen Videomonitor auf einer Gleitschiene an unterschiedlichste Positionen verschieben und damit erklärende Filme zu verschiedenen Produkten aktivieren. Zu all diesen Interaktionen war eine umfangreiche Steuerungsprogrammierung von LK erforderlich. Insgesamt wurden 12 interaktive Touchterminals, mehr als 20 Plasma-, Daten- und Videomonitore, 40 Versa Tiles sowie an die 40 Video- und Datenzuspieler mit entsprechenden Mediensteuerungen installiert. Für den Entwurf und die Realisation von sechs großen Kuben für Hintergrundinformationen zeichnete Raumtechnik Messebau & Event Services, Ostfildern, verantwortlich.
Es geht noch umfassender: Ein Konzept für einen multimedialen Pavillon mit einer Rundumglasleinwand im Zentrum und zwei Rundbogenleinwänden in der Außenwand entwickelte Screen. New Technologies, Alzenau-Hörstein, in Kooperation mit System Modern. Installiert wurde das Multimedial Infotainment im Auftrag der DaimlerChrysler AG. Die im Zentrum befindliche 2 m hohe elektronische Infotainmentsäule wurde realisiert mit acht Eiki-Projektoren, die im Inneren ringförmig angeordnet sind. Im oberen Teil der Säule sind auf die äußeren Leinwände weitere 13 Eiki-Projektoren integriert. Diese ergeben auf zwei Teilbereichen, nur durch die Eingangsöffnungen unterbrochen, eine weitere 360°-Innenprojektion.
Als kostengünstige Alternative zur LED-Wand bietet Screen.NT das biggAIR-display zur Openair-Übertragung von Events an. Das neu entwickelte Display zeigt auch am Tag klare Bilder auf einer 4 x 3 m großen Leinwand, für einen Bruchteil der Kosten vergleichbarer LED-Leinwände. Es arbeitet mit aufblasbarer Technologie und macht Transport, Aufbau und Bedienung spielend leicht. Zusätzlich zur Projektionsfläche bietet der Würfel auf drei Seiten Platz für auswechselbare Werbeposter im XXL-Format. In der Hülle arbeiten zwei Projektoren mit einer Lichtleistung von je 10 000 ANSI Lumen in einer Doppelprojektion. Speziell im Hinblick auf die WM 2006 wird gerade ein größeres Modell mit 24 m2 Projektionsfläche entwickelt.
Apropos Fußball: Die kleine Version des vom Multikünstler André Heller entwickelten Football Globe Germany für die FIFA geht auf Welttournee. Wie auch schon am großen Football Globe integrierte Screen.NT die Audio- und Videotechnik, einschließlich der Detailentwicklungen. Nach vielen konstruktiven Aufbauten zur Gesamtabstimmung des Konzepts konnte das Projekt der Designagentur 3deLuxe, Wiesbaden, umgesetzt werden. Während der Football Globe in den Spielaustragungsstädten Deutschlands tourt, wird der City Globe beginnend in Tokio in vielen Metropolen der Welt gastieren. Mit diesem Video-, Licht- und Soundeffekt-bestückten Infotainment-Monument soll Werbung für die Fußball-WM 2006 in Deutschland gemacht werden. Der City Globe steht in seiner Ausführung als multimediales Gesamtkunstwerk seinem großen Bruder in nichts nach.
Eine 360°-Projektion bildete das zentrale Informations- und Gestaltungselement des Standes von Draeger Safety auf der A+A - internationale Leitmesse für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in Düsseldorf. Die gesamte Video- und Audiotechnik lieferte das Medienhaus Gahrens + Battermann, Bergisch Gladbach. Für die Panoramaprojektion wurden Hochleistungsprojektoren sowie die entsprechende Zuspieltechnik in einem Medienturm untergebracht. Spezielle Softwaremodifikationen sorgten für nahtlose Bildübergänge auf der runden Projektionsfläche. Die Koordinierung sämtlicher Inhalte erfolgte über eine zentrale Show- und Mediensteuerung. Je nach Anforderung werden diese Steuerungen individuell programmiert. Der Bau des Rundkinos wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Preuss Messe, Holm, im Auftrag des Ausstellers realisiert.

m+a report Nr.8 / 2005 vom 08.12.2005
m+a report vom 8. Dezember 2005