Vom Sahnehäubchen zum ernst genommenen Tool

Der Eventreport 2003 belegt: Veranstaltungen haben ihren festen Platz im Marketingmix. Doch es wird nicht nur wild gefeiert, die Erfolgskontrolle gehört dazu.

Immer mehr Unternehmen lassen sich im Marketingbereich professionell unter die Arme greifen, wenn es darum geht mit Hilfe einer Eventveranstaltung ein neues Produkt zu launchen, ein Jubiläum zu feiern oder die eigene Crew auf eine Unternehmensstrategie einzuschwören. Daher ist laut der neuesten Studie der TU Chemnitz die Prognose für diesen Markt für 2004 durchaus positiv. Nach der aktuellen Marktforschungsstudie "Eventreport 2003" der Professur für Marketing ist mit einem moderaten Wachstum am Eventmarkt zu rechnen.

Ein Drittel der befragten Unternehmen wollen ihr Budget für Eventmarketing in Zukunft steigen und als Tool hat es sich im Marketingmix weiter gefestigt. "Doch nicht alle Eventdienstleister werden davon profitieren können", ist Cornelia Zanger, Professorin und Autorin der Studie sicher. Grund: Die Messlatte für Qualität und Wirtschaftlichkeit werde höher gelegt. Der Differenzierungsprozess am Eventmarkt setze sich fort. "Allein in den vergangenen zwei Jahren ist die Anzahl der Agenturen um 15 % gesunken."

Ein allgemeiner Trend, der sich in der Befragung 2003 heraus kristallisiert habe, heiße mehr Events aber kleinere Budgets. Dabei sei die Preissensibilität der veranstaltenden Unternehmen deutlich gestiegen. Konsequenz dieser Entwicklung sein die Forderung nach einer qualifizierten Erfolgskontrolle. Die Studie macht in diesem Bereich weiterhin Defizite aus, obwohl das Thema mit wachsenden Konjunkturschwierigkeiten schon in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Dennoch seien es noch immer 20 % der Agenturen und 30 % der Event veranstaltenden Unternehmen, die keinerlei Erfolgskontrolle durchführten, weil dies nicht als notwendig angesehen werden oder keine geeigneten Messinstrumente bekannt seien. Laut Zanger und ihrem Kollegen Jan Drengner sei jedoch damit zu rechnen, dass in Zukunft nicht nur die Budgettreue sondern auch die -begründung mittels Erfolgskontrolle abgelaufener Events gegeben werden muss.

Events, so die Entscheider in den Unternehmen, seinen nicht nur dann qualitativ hochwertig, wenn der Ablauf perfekt sei. Der Einsatz müsse generell strategisch durchdacht und noch zielgerichteter erfolgen. Dabei sei die Zeit allzu opulenter Veranstaltungen vorbei, auch im Eventbereich sei die Konzentration auf das Wesentliche angebracht. Brandbuilding, Imageentwicklung und Kundenbindung sind die Leitpfosten für den Einsatz von Events. Nur Bausteine, die auf diese ausgerichtet seien, würden noch Eingang in Konzepterarbeitungen finden.
Weitere Informationen zur Studie findet man im Internet unter www.eventreport.de oder direkt bei der TU Chemnitz unter der Telefonnummer: 0371/5314158.

m+a report Nr.2 / 2004 vom 18.03.2004
m+a report vom 18. März 2004