Brünn baut seine Marktposition aus

Die Veletrhy Brno a.s. will sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern weiter innovative Konzepte für einen schnell wachsenden Markt realisieren.

Seit der EU-Osterweiterung verzeichnet Tschechien einen wirtschaftlichen Schub. Die Wirtschaft ist im vergangenen Jahr mit vier Prozent deutlich stärker gewachsen als erwartet. Experten gehen davon aus, dass die Impulse des EU-Beitritts in den osteuropäischen Ländern noch einige Zeit anhalten werden. Vor allem deutsche Unternehmen machen derzeit in Mittelosteuropa gute Geschäfte.
Von dieser Entwicklung profitiert das Messegeschäft maßgeblich. "Brünn ist dabei traditionell der zentrale und bedeutendste Messeplatz Mittelosteuropas", sagt Werner Matthias Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf Gruppe. Jahr für Jahr veranstaltet die Veletrhy Brno a.s., an der die Messe Düsseldorf 60,4 % der Gesellschafteranteile hält, zwischen 40 und 50 Messen und Ausstellungen. Mehr als die Hälfte der Messen gelten als die führenden Veranstaltungen in der Region. Die Stärken Brünns liegen auf der Hand: Wirtschaftsgeographisch und politisch istdie Stadt nach der EU-Osterweiterung im vergangenen Jahr eingebettet in eine Region mit enorm großem Wachstumspotenzial. "Zudem ist Brünn der einzige Messeplatz der Region, der noch zu kommunistischen Zeiten sein Veranstaltungsportfolio von Mehrbranchen- auf Fachmessen umgestellt hat. Dieser Erfahrungsvorsprung im Vergleich zu Mitbewerbern bringt heute eine hohe Reputation bei Ausstellern und Besuchern mit sich", weiß Dornscheidt. Als Teil der Unternehmensgruppe Messe Düsseldorf böten sich für ausländische Aussteller zudem interessante Cross-Selling-Möglichkeiten. Darüber hinaus haben die Messemacher aus Brünn und Düsseldorf einiges vor: "Mittel- bis langfristig werden wir weiter hart daran arbeiten, die Stellung der Messe Brünn als Marktführer in Mitteleuropa weiter auszubauen." Zu diesem Zweck soll in den nächsten Jahren weiter in das Gelände investiert werden. Und in die Software: "Inhaltlich werden wir die bestehenden Veranstaltungskonzepte an die sich ändernden Marktbedingungen anpassen und neue Messen und Ausstellungen etablieren", so Dornscheidt. Beispiele von jungen, sich sehr positiv entwickelnden Messen seien etwa die Publikumsmessen boat Brno und die Caravaning Brno. Auch zukünftig soll die Internationalisierung der Veranstaltungen weiter gefördert werden: die Erhöhung des Auslandsanteils von Ausstellern und Besuchern stehe dabei im Vordergrund. Das Ziel der tschechischen Messewirtchaft als Ganzes sieht Dornscheidt in der wesentlichen Funktion des Marketingtools, Transparenz im Markt zu schaffen. "Vor allem seit dem dem Beitritt der osteuropäischen Länder zur EU drängen eine nur schwer zu überblickende Anzahl ausländischer Unternehmen auf den Markt. Auf Messen können Käufer und Konsumenten die breite Produktpalette effizient und transparent vergleichen." Makroökonomisch sollte es Ziel der tschechischen Messewirtschaft sein, ihre Marktposition im Vergleich zu den Anrainerstaaten weiter auszubauen.

m+a report Nr.6 / 2005 vom 23.09.2005
m+a report vom 23. September 2005