Leicht(er)leben

Zwei Energieversorger, ein Ziel: Auf der afa hauchten die Lechwerke LEW und die Stadtwerke Augsburg ihren Kundenkarten erstmals richtig Leben ein.

Seit Sommer 2002 gibt es sie, die Kundenkarte der Lechwerke, die den Kunden das Leben leichter machen und ihnen außerdem dabei helfen soll, Geld zu sparen. "easy living" heißt das Angebot, das sogleich auf große Resonanz stieß. Im Februar 2003 folgten die Stadtwerke Augsburg mit ihrer Karocard. Die beiden Karten haben sich mittlerweile zu Selbstläufern entwickelt. Über 80 000 LEW- und rund 50 000 Kunden der Stadtwerke Augsburg (20 % Marktanteil) genießen die Preisvorteile.
Die easy-living-Karte der LEW gilt sogar als "Freizeitkarte Nr. 1 in Bayerisch-Schwaben". Rund 400 Akzeptanzstellen bieten den Kunden der Energieversorger deutliche Vergünstigungen. Es spart, wer eine der beiden Karten vorzeigt, sei es im Theater, im Kino, beim Sport, beim Schlemmen, in Freizeitparks, in den Bergen oder gar beim Frisör. Anders als bei vielen anderen Karten müssen die Kunden keine Mindestumsätze machen oder Punkte sammeln. Sie können die Rabatte sofort nutzen.

Die Kunden sind aber nicht die einzigen Gewinner dieser Bindungsmaßnahmen: auch die bayerisch-schwäbische Wirtschaft profitiert von den Karten. Unternehmen, die sie akzeptieren, werden zu Partnern der Energieversorger - und kostenlos beworben: im Internet, in elektronisch verschickten Newslettern, auf Werbeplakaten sowie natürlich auch im easy-living-Kundenmagazin und in den Karocard News. Eine Konkurrenz zwischen den beiden Karten gibt es nicht. Die RWE-Tochter Lechwerke AG und die Stadtwerke arbeiten zusammen, um den Kunden beider Energieversorger auch die Vorteile beider Karten bieten zu können.
Im Frühjahr dieses Jahres machten sie sich auf, das Motto der easy-living-Karte "Mit uns können Sie was erleben", in die Tat und in die dritte Dimension umzusetzen. Zu den Ideengebern gehörte Reinhold Hass, bei der Lechwerke AG zuständig für Messen und Events: "easy living ist zum Selbstläufer geworden. Die Erfolgsstory wollten wir zum Anlass nehmen, um uns auf der größten Verbrauchermesse Bayerisch-Schwabens, der afa, mit einem repräsentativen Querschnitt unserer Akzeptanzstellen zu präsentieren. Eine Messebeteiligung bietet die Chance, das eigene Unternehmen und seine Leistungsfähigkeit "live" zu präsentieren und neue Kunden zu gewinnen." Und auch eigene Ziele verfolgten die Lechwerke, die mit der Beteiligung die Zahl ihrer Kundenkarten erhöhen, die Kundenkartennutzung weiter forcieren und die Attraktivität für Akzeptenzpartnerschaften verbessern wollten. Synergien sollten genutzt, die Markenbekanntheit und die Kundenbindung gesteigert werden. Natürlich sollte auch die Kooperation mit den Stadtwerken gestärkt werden.

Als dritter Partner kam der Nürnberger Messeveranstalter AFAG ins Spiel. Das Ergebnis: die easy-living-Welt auf der Augsburger Frühjahrsausstellung afa. Auf einer Fläche von 2400 m2 erwartete die Besucher in der Schwabenhalle (Halle 1) des Augsburger Messezentrums eine bunte Erlebniswelt mit vielen Attraktionen für große und kleine Besucher: Shows, Gewinnspiele, Autogrammstunden, Zaubervorführungen, Show-Kochen und vieles mehr.
Hass: "Wir haben rund 400 Kooperationspartner. Im Rahmen der afa hatten sie erstmals die Möglichkeit, unter dem gemeinsamen Dach von LEW und Stadtwerken in der easy-living-Welt teilzunehmen." Das Vorhaben, die Karte zu beleben, erwies sich als nicht immer ganz einfach. Viele dieser 400 Partnerunternehmen sind Kleinbetriebe, die Mehrzahl von ihnen verfügte über keine Messeerfahrung. Und: Eine ganze Messelaufzeit - die afa dauerte vom 2. bis 10. April - konnten sie ihren eigentlichen Betrieb auch nicht allein lassen. "Diese Kriterien haben wir im Beteiligungskonzept entsprechend berücksichtigt," so Hermann Könicke, AFAG. Soll heißen: Messestände gab es bereits ab 9 m2, Standsharing mit anderen Unternehmen war möglich. "Auch die Beteiligungsdauer gestalteten wir variabel. Sie betrug 4, 5 oder 9 Tage." Die Stände waren komplett ausgestattet, die LEW, Stadtwerke und AFAG boten jedwede Unterstützung in der Messevorbereitung. Auch eine große Aktionsbühne stand den Beteiligten für eigene Auftritte zur Verfügung. Beworben wurde die easy-living-Welt in eigenen Medien, regionalen Printmedien, Funk und Fernsehen.
Ein erster Erfolg: Rund 40 Unternehmen nutzten die easy-living-Welt für einen eigenen Auftritt. Die Themenbereiche Sport, Urlaub, Gaumenfreuden und Kultur wurden durch so genannte Themeninseln ergänzt. Das Angebot wurde gut angenommen: Innerhalb von neun Tagen verzeichnete die easy-living-Welt rund 100 000 Kontakte (Gäste, Besucher, Kunden).

Das Engagement hat sich für LEW gelohnt: Die Anzahl der Kundenkarten wurde deutlich gesteigert. Wurden während der "normalen" Messebeteiligung auf der afa 2004 rund 1000 Kundenkarten ausgegeben, waren es im Rahmen der easy-living-Welt rund 1800. "Im März und April war die Kundenkarten-Ausgabe drei- bis viermal höher als in anderen Monaten", resümiert Reinhold Hass.
Win-Win-Situationen gab es in mehreren Konstellationen. Die AFAG freute sich über neue Gäste und ein erhöhtes Besucheraufkommen - rund 8700 Kundenkarten-Besitzer kamen zur afa, LEW und Stadtwerke konnten durch die Synergien ihre Beteiligungskosten reduzieren. Verstärkte Medienpräsenz durch die easy-living-Welt sorgte für Erhöhung der Markenpräsenz und das aktive Erleben der Akzeptanzpartner verdeutlichte den Besuchern die Qualität der Kundenkarte. Die Attraktivität der Akzeptanzstellen ist in ihren Augen deutlich gestiegen. Fazit von Reinhold Hass: "Wir werden die easy-living-Welt 2006 weiterentwicklen - in Abstimmung mit RWE Energy, die unsere Aktivitäten mit Interesse beobachtet beobachten." Über die Weiterentwicklung hat der Messeexperte auch schon ganz genau Vorstellungen. "Die easy-living-Welt wird um circa 50 % vergrößert. Und es wird mehr Aktionsflächen geben, damit die Aussteller die Möglichkeit bekommen,sich stärker an den Aktionen zu beteiligen. Wir planen aktivere und passivere Zonen." Er verspricht: "Sport und Fußball werden eine wichtige Rolle übernehmen."

m+a report Nr.5 / 2005 vom 12.08.2005
m+a report vom 12. August 2005