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Messen führen im Vorfeld zu intensiverer Nutzung von Fachzeitschriften, so Wolfgang Schuldlos, Geschäftsführer von Zenith Moremedia, München

Sind Messen für Führungskräfte hauptsächlicher Anlass, Fachzeitschriften zu nutzen und wie ändert sich die Lesedauer oder -intensität?

Wolfgang Schuldlos: Messen sind nicht hauptsächlicher Anlass Fachzeitschriften zu nutzen, sondern Messen führen zu intensiverer Nutzung der Ausgaben, die sich mit der Vor- oder Nachberichterstattung beschäftigen. Wir konnten in unserer Studie feststellen, dass vor allem die Vorberichterstattung sozusagen eine Sondierungsfunktion übernimmt. Hier informieren sich potenzielle Besucher über ihre herausgehobenen Anlaufpunkte auf den Messen, sprich über die Aussteller, die sie besuchen wollen. In dieser Hinsicht nehmen auch Fachanzeigen eine wichtige Informationsfunktion ein.

Gibt es Aussagen, wie Entscheider, die selber Messen besuchen, Fachzeitschriftenstände auf Messen wahrnehmen und nutzen?

Hierzu haben wir im Rahmen unserer Studie leider keine Daten erhoben. Allerdings wissen wir, dass Stände von wichtigen Fachzeitschriften, die thematisch das Messethema abdecken, gern besuchte sind. Insbesondere die Verfasser von Fachartikeln nutzen die Gelegenheit zum Gedankenaustausch und Beziehungsaufbau.

Was fehlt den von Ihnen Befragten in Fachzeitschriften, wo sehen Sie versteckte Potenziale?

Wir haben unsere Interviewten in dieser Hinsicht nicht explizit befragt. Allerdings kann man davon ausgehen, dass Entscheider in bestimmten Branchen eindeutige Präferenzen zu bestimmten Themenschwerpunkten haben, beispielsweise Produktneuheiten. Insofern wissen wir, welche Rubriken in welchen Branchen auf besonderes Interesse stoßen und welche nicht. Somit können wir keine allgemeinen Defizite von Fachzeitschriften orten, aber für spezifische Titel sagen, was ihnen gegebenenfalls fehlt um den Leser besser zu binden oder zu begeistern. Interview: Annic Kolbrück

m+a report Nr.4 / 2005 vom 14.06.2005
m+a report vom 14. Juni 2005