Die Welt im Blick

Zur EMO Hannover werden in 50 Ländern Presseevents durchgeführt, um internationale Gäste und Aussteller für die Weltmesse in Deutschland zu begeistern.

Der VDW ist der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken und Sprecher der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie. Er veranstaltet in Deutschland drei internationale Messen für die Fertigungstechnik, die EMO Hannover, die METAV Düsseldorf und die METAV München (siehe Kasten).
Alle drei Messen bieten den Herstellern von Fertigungstechnik aus aller Welt eine hervorragende Plattform, ihre Innovationen einem breiten internationalen Publikum zu präsentieren.

Die unterschiedliche Ausrichtung der Messen bestimmt auch das Programm der internationalen Vermarktungsaktivitäten. Neben der Werbung setzt der Verband gezielt auf Medienarbeit und Messepräsentationen vor Ort, um Aussteller und Besucher anzusprechen. Für die EMO Hannover 2005 beispielsweise werden im Vorfeld weltweit Pressekonferenzen und Messepräsentationen in fast 50 Ländern durchgeführt. Besucht werden nahezu alle Märkte, die über ein nennenswertes Industriepotenzial verfügen und daher Werkzeugmaschinen produzieren und/oder einsetzen. Für die beiden METAV-Veranstaltungen konzentrieren sich die Organisatoren auf die Zielmärkte in Europa. Da umfasst das Programm zwischen fünf und zehn Presseveranstaltungen pro Messe.
Seitens des VDW treten der Geschäftsführer beziehungsweise der Leiter Messen und Ausstellungen auf den Pressekonferenzen auf. Da die Veranstaltungen in Kooperation mit der jeweiligen Messegesellschaft durchgeführt werden, nimmt auch immer ein Geschäftsleitungsmitglied der Messegesellschaft teil, um den Messeplatz zu präsentieren. Außerdem bietet der VDW einem Aussteller aus dem jeweiligen Land die Möglichkeit, die Messe, ihre Vorzüge und das Marktpotenzial aus seiner Sicht zu schildern und sein Unternehmen vorzustellen.
Die Auslandsaktivitäten zielen dabei darauf ab, die drei VDW-Messen bekannt zu machen und sowohl Aussteller als auch Besucher zu motivieren, teilzunehmen. Die EMO Hannover und die METAV Düsseldorf sind über die vielen Jahre ihres Bestehens in der Fachwelt international sehr prominente und anerkannte Marken. Dennoch gilt es immer wieder, sich gegen den Wettbewerb zu positionieren und die Vorzüge der Veranstaltungen zu kommunizieren.
Da es sich um reine Fachmessen handelt, werden in erster Linie die Fachmedien als Multiplikatoren in der Zielgruppe angesprochen. Darüber hinaus lädt der VDW die Medien aus den wichtigsten Abnehmerbereichen, Automobil- und Zulieferindustrie, wie etwa den Maschinenbau, EBM-Industrie, Elektrotechnik sowie Luft- und Raumfahrt ein. Wertvolle Multiplikatoren sind auch die Verbände aus den Abnehmerbereichen sowie die Handelskammern. In den Präsentationen spielen neben der Vorstellung der Messe die wirtschaftliche Lage der Branche und das bilaterale Werkzeugmaschinengeschäft eine wichtige Rolle. Speziell mit diesen Botschaften findet der Verband auch Resonanz in den Wirtschaftstiteln- und den tagesaktuellen Medien.
Pressearbeit im Rahmen von Politikerreisen hat sich allerdings aus zwei Gründen nicht bewährt. Bei Politikerreisen steht naturgemäß der jeweilige Politiker im Mittelpunkt des Geschehens und zieht die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich und seine Themen. Daneben haben es andere schwer, Beachtung zu finden. Zudem wendet der VDW sich mit seinen Botschaften vorrangig an die Fachöffentlichkeit, die bei Politikerreisen meist nicht im Fokus steht.

Dies geschieht weltweit. Denn die EMO als Weltleitmesse der Branche erhebt den Anspruch, die "gesamte Welt der Metallbearbeitung", so auch der Claim, zu zeigen. Deshalb richten sich die Aktivitäten in der Ausstellerwerbung auf alle Märkte, in denen Werkzeugmaschinenhersteller beheimatet sind. Neben Europa spielt Asien eine große Rolle, vor allem Taiwan, Japan, China und Korea, aber auch die USA. In diesen und allen anderen für die internationale Fertigungstechnik relevanten Märkten werden die Kunden direkt vor ihrer Haustür angesprochen, um ihnen die EMO Hannover zu präsentieren.
Dabei ist jeder Markt anders. Je weiter er weg ist, je seltener Sie den Kontakt pflegen können, desto undurchschaubarer sind die Gegebenheiten. Das fängt bei der Auswahl des Termins und des Veranstaltungsortes an, geht über die Auswahl der einheimischen Redner, die Ansprache der Journalisten, die Gestaltung der Einladung und des Pressematerials bis hin zur Präsentationssprache, der Übersetzung und Bewirtung. Der VDW geht nach der Devise vor, dass der Köder dem Fisch schmecken muss, nicht dem Angler. Deshalb werden die Presseveranstaltungen von der Vertretung der jeweiligen Messe vor Ort organisiert. Das hat sich bewährt, weil sie mit den lokalen Gepflogenheiten vertraut sind und den Kontakt zu den Journalisten pflegen. Darüber hinaus bedient der Verband natürlich seinen internationalen Medienverteiler regelmäßig mit Informationen, auch zwischen den Veranstaltungen.

Die EMO Hannover ist außerdem das größte Innovationsforum für die gesamte Fertigungstechnik weltweit. Investitionsentscheider in der Industrie können sich nach eigenen Aussagen nirgendwo so gezielt und effizient einen kompletten Überblick über die neuesten Produkte und Verfahren verschaffen, die sie zum Aufbau und der Modernisierung ihrer eigenen Fertigung benötigen. Deshalb sind die Ziele der Besucherwerbung alle Märkte, die Industrieproduktion haben oder aufbauen wollen.
Wichtige Indikatoren sind die Größe des Marktes, das heißt, der Verbrauch an Werkzeugmaschinen in einem Land, und die Höhe der deutschen Exporte. Denn was der Exportweltmeister Deutschland wo absetzen kann, gibt wichtige Hinweise auf das Kunden- und damit Fachbesucherpotenzial eines solchen Marktes für die EMO Hannover. Das Ergebnis bestärkt die Strategie. Zur EMO 2005 kommen fast 60 % der Aussteller aus dem Ausland, genauer aus 38 Ländern. Damit werden ausnahmslos alle Nationen vertreten sein, die Fertigungstechnik produzieren. Zur letzten EMO Hannover 2001 kamen fast 200 000 Fachbesucher aus 64 Ländern. Mit dieser Größe und dieser Internationalität steht die EMO Hannover unter allen Messen für die Metallbearbeitung weltweit konkurrenzlos da. Sylke Becker

m+a report Nr.4 / 2005 vom 14.06.2005
m+a report vom 14. Juni 2005