Special Leckere Aha-Effekte

Der Stellenwert, den die Dienstleistungen Essen und Trinken auf Messen und Events genießt, hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Bei ADAM und EVA stellte die LECA ihr Können unter Beweis.

Ein langes Gourmetleben hätte nicht gelangt, sich durch die Welt der Culinaria zu geniessen, die die Mitglieder der LECA nach der feierlichen Preisverleihung von A bis Z auffuhren. Ausländische Genüsse, kulinarische Highlights, leckere Extras - die Caterer zogen alle Register, jeder Gang war für eine Überraschung gut.

Nicht umsonst wurden Mitte November zwei der LECA-Mitglieder von der Fachzeitschrift ‚Catering Inside' zum Caterer des Jahres gekürt. Im Bereich Event erkochten sich der Lufthansa Party Service, im Bereich Messe Stockheim Catering diese Auszeichnung. Der Lufthansa Party Service, Raunheim, erhielt sie für das Konzept "Fete de la cusine", die Stockheim Restaurationsbetriebe, Düsseldorf, für das Konzept "Gastronomie Neue Messe Karlsruhe". Mit diesen Auszeichnungen, so der Verband, stelle er den qualitativen und innovativen Führungsanspruch seiner Mitglieder unter Beweis. "Unsere Mitarbeiter sind häufig auf Lifestyle Messen in Deutschland unterwegs und lassen sich von neuen Ideen inspirieren", beschreibt Andreas Hüttmann, Geschäftsführer, Der Party Löwe GmbH & Co. KG, Laatzen. Der Trend der Eventgastronomie gehe in die Richtung der ausgefallenen Präsentation von bodenständiger Küche. "So wird ein frischer Pellkartoffelsalat mit Nordseekrabben auf kleinen Schälchen oder die Sushivariation auf Bananenblättern serviert."

Besonderer Wert liegt dabei auf Frische. Die Speisen dürften keinesfalls aus dem Bereich des Convenience Food stammen, da ansonsten schnell eine Vergleichbarkeit der Produkte entstehe. "Unser hauseigener Patissier backt die Brotvariationen in kleinen Tontöpfen oder die deftig-frische Kartoffelsuppe wird mit den Würstchen an Spiesschen in einer Cafe au lait-Schale angeboten." Der Party Löwe hat in Hannover zwei eigene Locations, wobei ,Der Wal' auf dem ehemaligen EXPO Gelände für bis zu 1000 Gäste und der Hannoversche Yacht-Club direkt am Maschsee für bis zu 100 Gäste genutzt wird.
"Bei den Getränken ist ein Trend in Richtung deutsche Rotweine festzustellen, der sich im speziellen auf die Anbaugebiete Rheinpfalz und Baden bezieht. Frische und leichte Cocktails, aber auch die alten Klassiker sind wieder gefragte Highlights", so Ullrich Eckert, Vice President der Lufthansa Party Service GmbH, Frankfurt.

Bei hochwertigen Veranstaltungen, so sind sich die Profis einig, muss allerdings die komplette Bandbreite des Veranstaltungsbedarfs stimmen: Menüs, Buffets, Getränke, Zelte, Bestuhlungen, Licht, Ton, Künstler, Servicepersonal, Reinigungs- und Securitydienste, Dekorationen et cetera. Die Größenordnungen der Veranstaltungen spielen dabei keine Rolle, ist doch jeder Kunde König. "Das Eventcatering entwickelt sich immer stärker zur tragenden Säule einer Veranstaltung. Hierbei ist die Inszenierung des ,Produktes' Essen und Trinken integraler Bestandteil der Gesamtkommunikation; das heißt die Botschaft der Veranstaltung wird über den Bereich Catering und Service übermittelt", ist Eckert sicher.

Schon bei der Konzeption der Veranstaltung sollte der Caterer miteinbezogen werden, um die kreativen Ideen in das Gesamtkonzept integrieren zu können. "Dabei wird für den Kunden oder die Agentur der Unterschied zwischen einem Eventcaterer und einem Caterer schnell sichtbar", ergänzt er. "Wird vom Kunden ein Veranstaltungsmotto vorgegeben, kann der Eventcaterer dekorativ wie gastronomisch einen roten Faden durch die Veranstaltung spinnen", sagt Stephanie Müller von der Stockheim-Gruppe. "Sollte der Kunde kein Motto haben, so ist dies eine Herausforderung, derer wir uns gerne stellen."

Eine Frage des Budgets? "Pfiffige, neue Rezepte, basierend auf erstklassigen, frischen Waren, sowie neuartige Anrichtkonzepte lassen Speisen in einem ganz anderen Licht erscheinen. So kann man günstige Produkte so hervorragend in Szene setzen, dass auch ein schmaleres Budget für eine gelungene Veranstaltung ausreicht", meint Eckert. Die Verbesserung der Kommunikation bei den meisten Veranstaltungen werde durch die Darbietung des gastronomischen Produktes, die Anrichteweise und die Serviceart entscheidend geprägt. Der Trend zum flexiblen Service und weg von der starren Abfolge eines Menüservice sei ganz klar erkennbar.

Die richtige Location darf nicht fehlen. Gediegen oder schrill, verfallen oder herausgeputzt, ist sie die Klammer, die das Gesamtkonstrukt der Veranstaltung zusammenhält. "Unterstützt mit einer ausgefeilten Lichttechnik, mal viel mal nur dezente Dekoration, ist das die Wiege, in die das Event hineinwächst", sagt Eckert.
Viele Locationbetreiber achteten bei der Planung, Restaurierung und Konzeption jedoch nicht auf die notwendige Sorgfalt in Bezug auf Logistik und technische Ausstattung: "Zu schmale Anfahrtswege, zu kleine Aufzüge, ungenügende Backstageräume und die unterdimensionierte und nicht durchdachte Stromversorgung lassen einen Kunden zögern, die Location anzumieten."
Auch hier stehen die LECA-Caterer beratend zur Seite. LECA?

Die LECA Leading Event Catering Association wurde im April 2002 von sechs namhaften Eventcaterern gegründet. Ein siebtes Mitglied schaffte es bereits, in den Kreis der besonderen Ansprüche aufgenommen zu werden. "Wir sind Profis in der Konzeption, Planung und Durchführung im Eventcatering. Wir bündeln unser Wissen, schaffen Synergien und liefern Qualität. Für uns heißt das, jeden Job perfekt zu machen."

Unter Perfektion verstehen die Experten indessen: "Niemals mit dem Mittelmaß zufrieden sein, stets mehr bieten als der Durchschnitt und die Kundenerwartung nicht nur erfüllen, sondern stets eine Handbreit überbieten."
Die Messlatte der Ansprüche an die eigene Leistung hängt hoch. Um in den Verband aufgenommen zu werden, setzten die Gründungsmitglieder strenge, zu erfüllende Qualitätskriterien. So muss ein Unternehmen seit mindestens fünf Jahren im Markt arbeiten, wobei Eventcatering die Hauptrolle seines Geschäfts spielt. Drei Empfehlungen von LECA-Mitgliedern liegen vor sowie mindestens zehn aktuelle, aussagekräftige Referenzen. Präsentationen des Betriebs und von Projekten einer gewissen Größenordnung wollen die Profis des Verbands vor Aufnahme bekommen.

Der Mindestumsatz per annum darf nicht unter 2 Mio. EUR liegen und eine dem Umsatz entsprechende Anzahl von Mitarbeitern muss festangestellt sein. "Natürlich kann man sich in der heutigen wirtschaftlichen Situation nicht nur mit festangestellten Mitarbeitern umgeben, aber ein gesunder Prozentsatz der benötigten Mitarbeiter sollte beim Caterer ständig beschäftigt sein, um die Philosophie des Hauses bei der Veranstaltung zu überbringen. So können die Kolleginnen und Kollegen, die von der Personalagentur kommen, positiv infiziert werden", erklärt Eckert das Aufnahmekriterium. Dass sämtliche Sauberkeits- und Gesundheits-Richtlinien nach HAACCP/ LMHV nachweislich eingehalten werden und die Geschäftsgebaren einwandfrei sind - klar. Interessant wird es wieder, wenn die LECA bereits die Angebotserstellung der potenziell neuen im Bund überprüft: Schon hier muss ein eventuell zukünftiges Mitglied seinen Kunden größtmögliche Transparenz in die einzelnen Kostenblöcke gewährleisten.

"Gerade in diesem Geschäft erleben die Kunden oft böse Reinfälle", sagt Farroch Radjeh, Geschäftsführer der FR Catering, Würzburg, ein Unternehmen der FR-Event-und MesseCatering GmbH vormals Bernhard Service für Schlemmer - Kupsch-Party-Service. Zunächst bekämen viele ein günstiges Angebot, das allerdings nicht alle dem Kunden gleich ersichtlichen Posten der Kalkulation enthalte. Erst nach dem Event tauchten plötzlich Folgerechnungen auf, von denen vorher nie die Rede gewesen sei. Die Dienstleistung dafür müsste der Kunde allerdings in Anspruch nehmen und folglich auch bezahlen. Ansonsten für jeden AHA-Effekt zu haben, wollen die LECA-Mitglieder derartige Überraschungen verhindern.

m+a report Nr.8 / 2003 vom 10.12.2003
m+a report vom 10. Dezember 2003