Vorhang auf für die Neue Messe Mailand

Jede Menge Glas und auffällige biomorphe Formen durchziehen das neue Mailänder Messegelände, das Ende März feierlich eröffnet wurde.

Nach 30 Monaten Bauzeit wurde das neue Messegelände der Fiera Milano vor vier Wochen mit den beiden ersten Messen (Progetto Città und Expo Italia Real Estate) und einer feierlichen Eröffnungszeremonie der Öffentlichkeit präsentiert. Die Feierlichkeiten begannen mit dem Gang von Ministerpräsident Silvio Berlusconi entlang der Promenade unterhalb des großen Glassegels - ein architektonisches Highlight des Geländes - und dem Durchtrennen des Bandes. Es folgte eine Reihe von Ansprachen von Vertretern aus Politik und Kirche sowie des Präsidenten der Stiftung Fiera Milano, Luigi Roth. Alle stellten die Bedeutung der neuen Messe für die Stadt, die Region und Europa heraus und zeigten sich hoffnungsvoll, was die daraus resultierende künftige Entwicklung angeht.
Roth sagte: "Die Messe Mailand ist heute eines der größten Messegelände der Welt und der neue Komplex ist ein wichtiger Anstoß für die Wirtschaft. Wenn das Gelände im Betrieb ist, werden laut Schätzungen die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Region um die 4,3 Mrd. EUR pro Jahr betragen. Dies ergab eine Studie im Auftrag der Stiftung Fiera Milano durch CERTeT und die Universität Bocconi. Hinzu kommt die Entstehung von circa 43 000 neuen Arbeitsplätzen."

Das neue Messezentrum im Randbezirk Rho-Pero wurde von einem Zusammenschluss von Unternehmen unter der Leitung von Astaldi errichtet. Architekt ist der renommierte Massimiliano Fuksas, der das große Glas- und Stahlsegel kreiert hat, das nun das neue Wahrzeichen der Messe geworden ist.
Die Baukosten belaufen sich insgesamt auf 750 Mio. EUR, den Preis für das Land eingeschlossen. Das Projekt wird von der Stiftung Fiera Milano selbst finanziert.

Wenn einmal alles fertig ist - und das soll nach Angaben der Messe zum Anfang des nächsten Jahres der Fall sein -, wird die Fiera Milano einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht haben, was ihren Rang im internationalen Messegeschäft angeht. Sechs eingeschossige und zwei zweigeschossige Hallen sollen bis zur Macef im Januar 2006 nutzbar sein. 80 Restaurants, ein Tagungszentrum und 64 Konferenzräume, 10 000 Parkplätze (sowie noch einmal so viele in Vorbereitung), Bürogebäude und ein Hubschrauberlandeplatz ergänzen die Hallen.

Auch in puncto Kongresse ist einiges in Arbeit in Mailand. So wird das Kongresszentrum in der Stadt um ein Untergeschoss erweitert, womit es nach Angaben der Fiera Milano Congressi das größte Kongresszentrum Italiens sein wird.

Was den Titel des größten Messegeländes der Welt anbelangt, üben sich die Mailänder noch im Kräftemessen mit den Hannoveranern, die es nach eigenen Angaben auf 498,000 m2 in 27 Hallen auf einem einzigen Gelände bringen, während sich in Mailand 345,000 m2 auf das neue und 115,000 m2 auf das alte Gelände verteilen. Somit bliebe Hannover an der Spitze.
Weltspitze hin oder her, Fakt ist, dass Europa um ein wichtiges und modernes Messezentrum reicher geworden ist. Wie es genutzt werden wird, werden die nächsten Monate und Jahre zeigen. Anja Wagner

m+a report Nr.3 / 2005 vom 27.04.2005
m+a report vom 27. April 2005