Netzwerk Europa

Im April stehen Neuwahlen bei der European Major Exhibition Centres Association (EMECA) an. Michael von Zitzewitz zieht Bilanz aus seiner dreijährigen Präsidentschaft. Wie ist der Stand der Dinge und wie soll es weitergehen mit dem Verband und dem Messewesen in Europa?
"Die EU hat sich mit dem Lissabon-Programm zum Ziel gesetzt, Europa zur wettbewerbsfähigsten Wirtschaftsregion der Welt zu machen. Die europäische Messewirtschaft wird weiterhin mit allen Kräften dazu beitragen. Dies war und bleibt ein wichtiges Ziel von EMECA. Wir können dabei auf große Stärken aufbauen. Europa ist mit über 700 internationalen Fachmessen der führende Messekontinent. Hier sind die umsatzstärksten Messeunternehmen und größten Messeplätze beheimatet. Nirgendwo sonst gibt es so ausgereifte, hoch professionelle Strukturen und gut eingeführte Markenprodukte.
Es war immer ein Bestreben von EMECA, diese Vorteile zu festigen und auszubauen. Schließlich wird der globale Wettbewerb immer härter. Vor allem in Asien entstehen in geradezu atemberaubendem Tempo eine sehr leistungsfähige Wirtschaft und ein neuer Messekontinent. Wir müssen deshalb unsere Kräfte in Europa und für Europa noch mehr bündeln.
Die europäische Wirtschaft und die europäische Messeindustrie stehen dabei in engem Schulterschluss. Deshalb setzt sich EMECA für einen wirtschaftlich funktionierenden Binnenmarkt ohne Beschränkungen für Handel, Dienstleistungen, Forschung und Innovation ein. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft. Zudem braucht Europa mehr denn je eine leistungsfähige Messeindustrie, die sich durch hohe Qualität der Messekonzepte, der Messegelände und der Messeservices auszeichnet - vor Asien und Amerika.
Darauf hat sich der Verband in den vergangenen Jahren besonders konzentriert, weil der Erfolg des Messestandortes Europa letztendlich nur in überlegener Qualität liegen kann. Wir haben innerhalb des Verbandes deshalb Arbeitsprojekte gestartet, in denen wir Themen wie etwa Sicherheitsanforderungen und einheitliche Veranstaltungsstandards vorantreiben. Bei aller Konkurrenz untereinander eint uns dabei der Wunsch nach einer Stärkung der europäischen Messeplätze. Dafür habe ich mich während meiner Präsidentschaft immer mit besonderem persönlichen Engagement eingesetzt.
Eine ganz wichtige Aufgabe ist für mich der enge und gute Kontakt zur Europäischen Kommission in Brüssel. Die Stärkung des europäischen Mittelstandes ist ein wesentliches Ziel der Wirtschaftsförderung in Europa. Bei EMECA haben wir deshalb während der vergangenen drei Jahre eine EU-Arbeitsgruppe gegründet und die Gespräche in Brüssel vertieft.
Mit all diesen Projekten wurden in den vergangenen Jahren wichtige Weichen gestellt, damit sich die europäische Messewirtschaft auch künftig in ihrer Spitzenposition behaupten kann. In Zukunft wird es darauf ankommen, diese Themen weiter zu entwickeln. Vor allem aber müssen sich die Messeplätze in Europa noch stärker konsolidieren und vernetzen. Die EMECA-Mitglieder werden deshalb ihre Verbandsarbeit intensivieren und ihre gemeinsame Kommunikationsplattform weiter ausbauen. Ich bin zuversichtlich, dass wir hierbei weitere Fortschritte erzielen werden."

m+a report Nr.2 / 2005 vom 23.03.2005
m+a report vom 23. März 2005