Die Wüste lebt doch

Gut zehn Jahre gingen ins Land, bis der Startschuss zur Erschließung eines 90 Hektar großen Geländes rund um die Frankfurter Messe endlich fallen konnte.

Mitten in Frankfurt, in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs, soll das Europaviertel auf einer Fläche von rund 90 ha entstehen. Das Projekt schien ein kühner Wunschtraum zu sein. Nun bekommt es neuen Schwung und soll - nicht zuletzt durch das Engagement der Messe Frankfurt - ein neues lebendiges Stadtquartier werden. Aber vor den Menschen kommt die Infrastruktur und dies bedeutet, dass auf dem ehemaligen Güterbahnhofgelände der Deutschen Bahn mit Erschließung und Rückbau Millioneninvestitionen anstehen, bevor das erste Büro- oder Wohngebäude entstehen kann. Der Startschuss zu den Baumaßnahmen fiel Anfang März und die Investoren aurelis Real Estate, Eschborn, Vivico Real Estate, mit Niederlassungen in Frankfurt, Berlin Köln und München sowie die Messe Frankfurt stellen gemeinsam mit den Planungs- und Baudezernenten der Stadt das Mammutprojekt vor.
Und dies ist in den nächsten Jahren geplant: Die neue Verkehrserschließung soll bis 2007 vollendet werden. Auch die Erweiterung und Umbau der Frankfurter Messe sind jetzt mit konkreten Daten bis über 2010 hinaus versehen. Messechef Michael von Zitzewitz erklärte gegenüber der Presse das Engagement seines Unternehmens: "Wir werden als Partner im Gesamtprojekt in hohem Maße zur Erschließung der Verkehrswege beitragen. In den kommenden Jahren wird die Messe Frankfurt allein dafür rund 28 Mio. EUR aufwenden." Einschließlich der Infrastrukturmaßnahmen und dem Geländekauf werde die Messe bis 2010 für den Neubau von Hallen wahrscheinlich rund 300 Mio. EUR in die Modernisierung des Standortes investieren. Damit soll eine noch höhere Attraktivität des Standortes Frankfurt erreicht werden, der ja auch in Konkurrenz zu Paris und Mailand - dort wird zurzeit ebenfalls an der Erweiterung gearbeitet - stehe. Weitere Gelder fließen vorerst von Vivico (33 Mio. EUR) und aurelis (5 Mio. EUR), während die Stadt nur die Manpower für die Planung stelle. Eine neu zu bauende Interimsstraße führt künftig als Umgehungsstraße um das erweiterte Messegelände herum. Auf dieser 10 ha großen Zusatzfläche, so erläuterte Zitzewitz, beginne im Herbst 2006 der Bau der neuen Messehalle 11. Die mehr als 40 Jahre alte, vierstöckige Messehalle 6 werde 2009 abgerissen und durch ein modernes Gebäude ersetzt. Von 2010 an sollen auf dem Erweiterungsareal die neuen Hallen 12 und 13 gebaut werden. Über den Zeitpunkt für den Neubau einer Halle 14 sei noch nicht entschieden.

m+a report Nr.2 / 2005 vom 23.03.2005
m+a report vom 23. März 2005