Materialagentur als Partner im Messebau

Wie sieht die Arbeit einer "Materialagentur" aus? "Wir suchen für unseren neuen Messestand ein Material, das unsere transparenten Exponate besonders hervorhebt", "Die Displays unseres Auftraggebers sollen sich in der neuen Linie durch besondere haptische Merkmale von denen des Mitbewerbers unterscheiden", "Können Sie uns eine Zusammenstellung über neue Plattenmaterialien für den Messebau erstellen und die zugehörigen Muster beschaffen?" oder "Welche neuen Effekte gibt es im Bereich reflektierender und thermochromatischer Materialien?"
So oder so ähnlich lauten typische Fragen, die als Rechercheauftrag bei der Technologie-Agentur materialgate in Groß-Zimmern bei Frankfurt eingehen. Geschäftsführer Christian Konetschny bearbeitet diese Anfragen bereits im fünften Jahr. Nach einem ausführlichen Gespräch erhält der Auftraggeber - meist innerhalb von 48 Stunden - eine Übersicht potenzieller Materialien, die die gewünschten Eigenschaften besitzen. Dazu gehören auch der Firmenkontakt mit Ansprechpartner, Anhaltspunkte zur Kostenstruktur, Mindestabnahmemengen, Lieferzeiten, Materialvariationen und vieles mehr.
Aktuelle Recherchen im Jahr 2004 haben ergeben, dass gerade Materialien, die emotionale Merkmale transportieren, von besonderem Interesse sind. Dazu zählen folgende Beispiele: LiTraCon C ist ein neuartiger transparenter Beton. Diese widersprüchliche Eigenschaftskombination ermöglicht es dem Anwender, ungewohnte Licht- und Schatteneffekte zu erzielen. FabriLED TM basiert auf der intelligenten Kombination von LEDs mit einem Gewebe. Dadurch wird ein flexibles und leuchtendes Informationsmedium - beispielsweise in Displays und auf Messeständen - möglich. Bei BA Construct handelt es sich um einen neuartigen Plattenwerkstoff. Dabei besteht der Kern aus einem PS-Hartschaum, auf dem ein zementöses Betongewebe aufgetragen ist. Das Material lässt sich durch konventionelle Bearbeitungsschritte gezielt manipulieren und ermöglicht dadurch überraschend einfache und überzeugende Formeffekte. HSK ist ein spannendes Material der Glatt GmbH aus Dresden. Kleine metallische Hohlkugeln lassen sich in großer Anzahl zu beliebigen Formen anordnen und beispielsweise verkleben. In vielen Einsatzbereichen könnte es eine interessante Alternative zu den bereits bekannten metallischen Schäumen werden. Sudaglass ist im wahrsten Sinne des Wortes ein "Tuch aus Stein". Die Hersteller nutzen Basalt als Ausgangsmaterial zur Herstellung der Fasern. Neben dem günstigen Preis, seiner enormen mechanischen Stabilität und Feuerbeständigkeit überzeugen den Anwender sicherlich auch der individuelle goldfarbene Glanz und seine interessante Haptik. Angela Wiegmann

m+a report Nr.5 / 2004 vom 13.08.2004
m+a report vom 13. August 2004