Ein Raumerlebnis - offen und transparent

Am 31. Oktober wird sie feierlich eröffnet - die Neue Messe Karlsruhe. Einladendes Ambiente geht von ihr aus. Erreicht wurde das über die Einbindung der Landschaft und die Verwendung von viel Holz und Glas.

"Jede Messeveranstaltung ist ein großes Event. Aussteller werden hier mit ihren Kunden beziehungsweise ihren Interessenten zusammengebracht. Das Gebäude einer Messe soll hierfür den richtigen baulichen Rahmen bieten: Optimale Funktionalität, beste Orientierung, hohes Aufenthaltsambiente. Eine Messe soll darüber hinaus ein Merkzeichen sein, ein Raumerlebnis, das sich als Bild bei den Besuchern einprägt", sagt Eckhard Gerber, Architekt der Neuen Messe Karlsruhe, über sein Konzept.

1999 fiel die Entscheidung, dass das drittgrößte Messeareal Baden-Württembergs nach Stuttgart und Friedrichshafen gebaut werden soll am alten Flughafen in Forchheim. Hier gibt es Platz, auch für eine etwaige Erweiterung. Viel Wirbel gab es zwischendurch um die Kosten, die sich im Rahmen von 200 Mio. DM bewegen sollten. Da sie kurzfristig bis zu 350 Mio. DM erreichten, wurde der Spatenstich immer weiter hinausgezögert. Der ambitionierte Zeitplan - die Messe sollte schon im Frühjahr 2002 fertig sein - wurde gesprengt. Ein Geschäftsführerwechsel in der Planungsphase an der Messespitze kam dazu. Doch jetzt ist es geschafft: Für 150 Mio. EUR steht die Neue Messe Karlsruhe und überzeugt durch eine zentrale, symmetrische Anordung der vier Hallen und kurze Wege. Zweigeschossige vorgelagerte Gangsysteme relativieren die Höhen der Hallen und stellen so einen Landschaftsbezug her. Hauptbaumaterialien sind Glas und Holz.

Willkommensgruß und Eingangsgeste gehen vom weit auskragenden Dach schon am Entrée aus - eine von Gerbers baulichen Innovationen. Die beiden anderen sieht er in den inneren Messearkaden um die Erholungslandschaft mit Blick in den Schwarzwald und den vier Hallen mit ihren weit gespannten Holzkonstruktionen.
Stilistisch sei das Bauwerk schwer einzuordnen: “In der lebendigen Vielsprachigkeit unserer Zeit kann auch in der Architektur nicht mehr von Baustilen die Rede sein.“ Jedes Projekt sei ein Unikat, das sich im Kontext mit den Wünschen des Bauherrn, der Philosophie und Gestaltkraft des Architekten und aus seinen eigenen speziellen Bedingungen wie dem Standort ableitet. Das habe zu einem Messegebäude mit größter Offenheit und Transparenz geführt. Die Einzigartigkeit sei insbesondere in Verknüpfung mit landschaftlichen Elementen wie Wasser, Vegetation, dem Blick zum Schwarzwald und mit der einprägsamen Eingangssituation erreicht worden.

Messen, Kongresse, Sport und Kultur - das sind die Themen, die die Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH (KMK) in der Fächerstadt täglich neu mit Leben füllt. Seit über 50 Jahren hat sich Karlsruhe als Kongressmetropole einen Namen gemacht. Learntec, edut@in und Ärzteseminare sind Highlights im jährlichen Kongresskalender. Jetzt, mit der neuen Messe Karlsruhe, stehen auch Messen verstärkt im Programm. Eine stolze Zahl: 18 neue Messethemen hat die KMK für die neue Messe Karlsruhe in den vergangenen Monaten akquiriert. Basierend auf den fünf etablierten Messen hortec, Blumen und Garten, offerta, Inventa und Hogaka kamen weitere hinzu.

Neue Fachmessen wie die Schmuckmesse Interjuwel, die Fachmesse für Arbeitskleidung Style at Work, die IT-Messen Midvision und Midrange Welt, die Pluspunkt Holz, die Zulieferermesse Interpart und die Antiquitätenfachmesse novum Antique sind dabei. Auch Fachveranstaltungen wie die Edeka Handelsmesse und Publikumsmessen zu den Themen Reisen (Horizont), Essen & Trinken (Salon Gourmet), Golf (green18) und Kunst (art Karlsruhe) sind neu im Programm. Die Rehab und die Resale kehren nach Karlsruhe zurück. Etablierte Messen wie die Gartenbaufachmesse hortec und die Verbraucherschau offerta können sich auf dem neuen Messegelände entfalten.

In vier ebenerdigen und säulenfreien Hallen, die rund 50 000 m2 Ausstellungsfläche bieten sowie auf den 10 000 m2 Freifläche sollen sich die Aussteller und Besucher des neuen Messeprogramms wohlfühlen. Moderne Technik im IT- und Kommunikationsbereich und ein modernes Besucherinformationssystem unterstützen die Gäste des Messekomplexes. Entgegen kommen wird ihnen auch, dass alle Service-Einrichtungen zentral angelegt wurden. Für messebegleitende Veranstaltungen und Seminare wurde das Messe Kongress Center gebaut, in dem bis zu 1500 Personen Platz finden. Speziell für Events, Empfänge, Produktpräsentationen und Vernissagen wartet eine Aktionshalle, die dm-arena.
In ihr verbirgt sich eine variable Bühnenkonstruktion und TV-gerechte Infrastruktur.

Die Halle 4 der neuen Messe Karlsruhe trägt den Namen ihres Sponsors, dem dm-drogerie markt. Ihm wurde das Namensrecht übertragen. Die KMK wiederum hat sich dazu verpflichtet, bei allen Publikationen und Maßnahmen, die die Halle 4 betreffen, den Namen dm-arena zu verwenden. Die Vertragslaufzeit beträgt zehn Jahre mit einer Option auf weitere zehn Jahre. Den Vertrag dazu unterzeichneten Götz W. Werner, Vorsitzender der Geschäftsführung von dm-drogerie markt, Markus Trojansky, Geschäftsführer von dm-drogerie markt, Günter Wohlfart, KMK Geschäftsführer, und Claudius Zürn, KMK Prokurist. "Als erfolgreiches Unternehmen sind wir in einer gesellschaftlichen Verantwortung, die sich besonders am Firmensitz zeigen kann", so Götz W. Werner.
Die ersten Veranstaltungen in der dm-arena gingen derweil schon erfolgreich über die Bühne: vom 5. bis 11. September 2003 die Volleyball-EM der Männer, gefolgt von "Wetten, dass..?" am 4. Oktober 2003 und der ARD Masters-Gala/Mastercard Tour am 18. Oktober 2003. Die große Eröffnungsfeier der Neuen Messe Karlsruhe findet am 31. Oktober 2003 zusammen mit der Eröffnung der Verbraucherschau offerta statt.

m+a report Nr.7 / 2003 vom 29.10.2003
m+a report vom 29. Oktober 2003