Durch und durch japanisch

Satomi Suzuki verbindet Karriere und Familie, indem sie auch beruflich zwischen zwei Welten vermittelt. Konsequent erschließt sie dabei Zug und Zug weitere Geschäftsfelder.

Morgens 5 Uhr MEZ. Der Arbeitstag von Satomi Suzuki in München beginnt. In Japan ist es gerade 13 Uhr - eine gute Zeit, um Kunden zu erreichen. Denn japanische Unternehmen legen großen Wert auf einen direkten Kontakt - im Geschäftsalltag und vor allem dann, wenn es um etwas Entscheidendes geht: "Es ist fast unmöglich einen großen Auftrag zu bekommen, ohne sich zu treffen. Ich fliege stets nach Japan, um mit meinen Kunden über die nächste Messe zu reden oder einfach um den persönlichen Kontakt nicht abreißen zu lassen. Nur so ist es möglich, das notwendige Vertrauen zu gewinnen."
Satomi Suzuki betreut Messeauftritte japanischer Unternehmen in Europa. Für viele Unternehmen ist dies ein Sprung in eine fremde Welt mit einer anderen Sprache, anderen Sitten, einer anderen Geschäftskultur. Umso wichtiger ist es, jemanden vor Ort zu haben, auf den sie sich verlassen können. Der Full-Service ihres Unternehmens Sa:Su Network reicht vom Standbau über die Vermittlung von Dolmetscherinnen und Hostessen bis hin zur Hotelreservierung und erfüllt die hohen japanischen Service-Erwartungen. Aber auch über den direkten Auftritt hinaus bietet sie Bausteine für eine erfolgreiche Messeteilnahme an.
Inzwischen hat sich ihre Firma als Spezialist für den Messeauftritt japanischer Unternehmen in Deutschland einen Namen gemacht. Seit Jahren arbeitet die Serviceagentur eng mit der Mesago Messe Frankfurt Corporation, dem Veranstalter der Interior Lifestyle, Tokyo, zusammen und hat sich das Vertrauen japanischer Unternehmen und Handelskammern erworben.Der Einstieg ins Geschäft kam als Messehostess. Nach vielen Erfahrungen baute sie dann 2001 Sa:Su Network auf. Damit verwirklichte sie neben der Familie ihr zweites wichtiges Lebensziel. Ihre Einstellung zu ihrem Beruf ist trotz langer Jahre in Deutschland durch und durch japanisch geblieben: "Wenn ein Japaner bei einer Firma arbeitet, so ist das das Leben. Privat- und Geschäftsleben sind schwer zu trennen: Bis zu welchem Punkt bin ich privat, bis zu welchem Punkt geschäftlich hier? Das weiß ich nicht."
Konsequent erschließt sie Zug und Zug weitere Geschäftsfelder. Kürzlich realisierte sie zusammen mit dem Münchner Verlag Fritsch & Partner ein neues Projekt: die Japanpremiere von TOP FAIR, dem offiziellen Messemagazin der Messe Frankfurt. Im Juni 2006 erschien im Auftrag der Messe Frankfurt Medien und Service GmbH sowie der Mesago Messe Frankfurt Corporation erstmals eine TOP FAIR Interior Lifestyle, Tokyo. Messemagazine sind in Japan noch relativ unbekannt und ein Nischenmarkt. Für Satomi Suzuki ist es das zweite neue große Projekt innerhalb weniger Monate. Seit Ferbruar 2006 ist ihr Büro die offizielle Vertretung (!) der Kamo Chamber of Commerce and Industry in Deutschland und hat parallel dazu die Vermarktung sowie das Marketing Consulting für Kiri Möbeln aus City of Kamo, Niigata Präfektur, übernommen. Und der Expansionskurs setzt sich fort. Nach dem ersten Auftrag für eine Pariser Messe dehnt Satomi Suzuki ihre Dienstleistungen für japanische Firmen auf Frankreich aus. Um auch hier entsprechenden Service anbieten zu können, hat sie einen Französisch-Intensivkurs an der Côte d'Azur belegt.

m+a report Nr.8 / 2006 vom 08.12.2006
m+a report vom 8. Dezember 2006