Messe Sinsheim Alles wird gut

Seit 1989 gibt es die Messe Sinsheim. 40 000 m2 Ausstellungsgelände stehen auf dem privaten Messeplatz zur Verfügung. Die Stadt Sinsheim und den Vermieter Layher traf es wie ein Paukenschlag, als Paul Eberhard Schall im Juni 2005 verkündete, mit seinen Messen nach Stuttgart umzuziehen. Nach hartem Ringen und vielen Verhandlungen sind es jetzt "nur" die drei großen Fachmessen, die den Kraichgau verlassen. Bei der Präsentation der "alten und neuen Messe Sinsheim" saßen die (Ex-)Kontrahenten nebeneinander, formulierten vorsichtig, betonten aber unisono, der Messestreit sei beendet. Paul Eberhard Schall sprach von "gerade verheilenden Wunden, die er nicht wieder aufreißen wolle". Zur Messeverlagerung sagte er nur: "Im Messegeschäft sind Veränderungen an der Tagesordnung. Wer nicht mitzieht, kann dichtmachen." Und zur Politik: "Viel Wind zu machen, ist die eine Sache. Die Sache auszubaden, eine andere." Die laute Rolle der Politik kritisierte auch Sinsheims OB Rolf Greinert, der froh ist, "dass die Messe ihren Weg weitergeht." Im "Konkurrenzkampf der Städte in der Region" wolle Sinsheim die Nase vorn haben, sagte er. Lorenz Glück, Justiziar und Messe-Immobilienverwalter bei der Unternehmensgruppe Layher, der die Messehallen in Sinsheim mehrheitlich gehören, erinnerte sich an "den unterhaltsamen Ausflug in die Landes- und internationale Messepolitik, wenn er auch verdammt ernst war." Er freute sich, dass in Sinsheim bleibt, "was der Messe quasi auf den Leib geschrieben ist. Eine einfache Lösung, fast naheliegend. Hätten wir eher geredet, hätten wir drei Jahre mehr Zeit gehabt." Er verglich die Beziehung Layher/Schall mit einer Ehe. "Und plötzlich haut der ab, brennt durch mit einer öffentlich-rechtlichen. Wir kamen uns vor wie ein gehörnter Ehepartner und haben entsprechend heftig reagiert." Er ist sicher: "Wenn es einer ins Sinsheim kann, dann Sie, Herr Schall." Der Messestandort habe gute Chancen. "Es hat ja früher auch geklappt."

m+a NEWSLINE Nr.14/15 / 2007 vom 19.07.2007
m+a NEWSLINE vom 19. Juli 2007