Kommentar m+a NEWSLINE Nr. 13 / 2007 vom 28.06.2007

"Wat is en Dampfmaschin?" fragt Professor Bömmel in der "Feuerzangenbowle" und beginnt, die Frage mit dem Satz "Da stelle mer uns janz dumm" zu beantworten.
Wir stellen die Frage aus dem Kultfilm anders und fragen uns - ohne uns dumm zu stellen: Was ist neu? Denn das Wörtchen neu wird im Messewesen wohl niemals alt. Zumindest als Adjektiv zu Produkt-"Weltneuheiten" oder Messestandorten - und dort reiht sich jetzt Stuttgart ein.

Da ist die Rede von der Neuen Messe Karlsruhe, der Neuen Messe Leipzig, der neuen Messe Hamburg oder, oder, oder - die Reihe lässt sich munter fortsetzen. Bei der Neuen Messe München bröckelte schon drei Jahre nach der Eröffnung des damals 2,1 Mrd. DM teuren Bauprojekts die Fassade, große Risse durchzogen den Mauerputz. Nun, das ist inzwischen längst repariert und die "Neue" Messe München sieht zumindest wieder aus wie neu. Den Titel trägt sie nun seit satten neun Jahren, in Leipzig ist sogar seit 1996 alles neu. 2002 ging die Neue Messe Friedrichshafen ins Rennen, ein Jahr später folgte die Neue Messe Karlsruhe. Immerhin, in Stuttgart hat das kleine Wort momentan seine Daseinsberechtigung. Mal schauen, wie lange im Schwabenland neu neu sein wird.

Neue Bestmarken gibt es auf dem neuen Gelände der Kölnmesse, die vielleicht auch wieder ein neues Logo bekommt. Aber das hängt auch von der neuen Geschäftsführung ab, sagt zumindest der - alte - Oberbürgermeister. Die neue Messe Stuttgart bekommt am 1. Juli einen neuen Aufsichtsratschef und mit den noch anstehenden Bilanzpressekonferenzen kommen sicher auch wieder neue Rekordzahlen.

Und wenn es mal nichts Neues gibt, dann wird Altes eben aufgewärmt und als neu verkauft - so geschehen wieder in diversen Pressemitteilungen aus der Branche in der vergangenen Woche.

Neu ist aber wirklich, dass der Fachverband Messen und Ausstellungen, kurz Fama, bei seiner Tagung im Dezember neue Wege geht: Sie münden in einem Fachforum B2C, in das die Kollegen der Interessengemeinschaft Deutscher Fachmessen- und Ausstellungsstädte (Idfa) und der Gemeinschaft Deutscher Großmessen (GDG) eingebunden werden. Auf diesem neuen Format werden sich die veranstaltenden Unternehmen sicher auch Gedanken machen, wie sie an neue Aussteller kommen und sich neue Besuchergruppen erschließen lassen.

Viel Erfolg im und beim Neugeschäft wünscht

christiane.appel@dfv.de

m+a NEWSLINE Nr.13 / 2007 vom 28.06.2007
m+a NEWSLINE vom 28. Juni 2007