Kommentar m+a NEWSLINE Nr. 11 / 2007 vom 31.05.2007

So ist das also: Da fordert Düsseldorfs Messechef Werner M. Dornscheidt im "Kölner Stadtanzeiger" mehr "Kooperation der sieben größten deutschen Messen" und macht den bahnbrechenden Vorschlag, eine Messekarte zu initiieren, mit der sich die Messen - natürlich gemeinsam - gegenüber dem internationalen Wettbewerb ein Stückchen absetzen könnten. Gut gebrüllt Löwe, nicht dass dieser Vorschlag nicht schon 2002 auf einer Veranstaltung des Auma vom inzwischen verstorbenen Peter Glotz gemacht worden wäre, trotzdem eigentlich eine gute Idee. Doch leider entpuppt sich die Initiative auf Nachfrage auf der Bilanzpressekonferenz in Düsseldorf als reines Gedankenspiel. Man könne, solle, es wäre schön wenn ... Der Konjunktiv ist belastbar.

Das wird sich in den nächsten Wochen weiter beweisen, denn die jährliche Runde der Bilanzpressekonferenzen steht bevor. Eines steht jetzt schon fest, wir werden lauter Erfolgsgeschichten zu hören bekommen. Wenn es rote Zahlen geben sollte, dann ist das alles halb so schlimm.

Es spielt heutzutage anscheinend keine große Rolle mehr, was Verantwortliche öffentlich äußern. Über Pläne und Vorstellungen, ja Visionen zu sprechen ist natürlich legitim und interessant. Das bewegt die Branche und sorgt für Diskussionen. Wenn das Ganze aber dahin abgleitet, dass Geschäftsführer und andere Verantwortliche von Unternehmen Dinge in die Welt setzen, die später mit einem Achselzucken abgetan werden, dann riecht das nach Populismus. Nach dem Motto, ich werf' einfach mal ein paar Brocken in die Diskussion/Presse, mal sehen, was passiert und wenn es nicht klappt, Schwamm drüber, wird PR gemacht.
Dabei steht auf jedem Redemanuskript, das in Pressekonferenzen verteilt wird: "Es gilt das gesprochene Wort". Schön wäre es!

Annic.kolbrueck@dfv.de

m+a NEWSLINE Nr.11 / 2007 vom 31.05.2007
m+a NEWSLINE vom 31. Mai 2007