Auma, Berlin Internationale Messen sind gute Visitenkarten

Er sei zum Festakt "100 Jahre Auma" gekommen, um Dank und Anerkennung auszudrücken, betonte Bundespräsident Horst Köhler in seiner Laudatio vor rund 650 Gästen aus Politik, Diplomatischem Korps, Messekunden, Messegesellschaften, Serviceunternehmen und Medien am 7. Mai im Berliner Theater des Westens. Denn: "Das Messewesen und der Auma haben ganz erheblichen Anteil an den Erfolgen der deutschen Wirtschaft. Und darum sage ich Ihnen: Herzlichen Glückwunsch und weiterhin viel Erfolg."
Er betonte, Deutschland sei unverändert der weltweit führende Standort in Sachen internationale Messen. Messen hätten nicht nur zu Deutschlands Erfolg als "Exportweltmeister" beigetragen, sondern auch zur Weltoffenheit des Landes - schon lange vor der Weltmeisterschaft 2006 hätten sich die Deutschen als hervorragende Gastgeber bewiesen. Messen seien Orte der Begegnung, und Begegnungen könnten etwas ganz Wichtiges: Vertrauen begründen. Das wiederum sei eine der wertvollsten Ressourcen überhaupt. Deshalb sei es auch so wichtig, an diesen Orten für Vertrauensschutz zu sorgen, für Schutz zum Beispiel vor Produktfälschern. Wie erfolgeich das deutsche Messewesen sei und wie dynamisch die weltweite Verflechtung, lasse sich auch daran ablesen, dass mittlerweile das deutsche Messe-Know-how und die deutschen Messemarken selbst zum Exportschlager geworden seien, sagte der Bundespräsident.
In Sachen Globalisierung hätten die deutschen Messemacher vielen Vieles voraus. Deshalb appellierte er an die Messemacher, in Schulen und Hochschulen, aber auch auf Veranstaltungen der Politik und gesellschaftlicher Gruppen mehr über die Bedeutung und Erfolge der Messewirtschaft zu berichten, denn Messen zeigten unmittelbar, welche Möglichkeiten der technische Fortschritt biete und wie international die Position der deutschen Wirtschaft sei und mit welcher Dynamik sich der weltwirtschaftliche Handel und Wandel vollzieht. Köhler: "Helfen Sie mit, in Deutschland das Selbstbewusstsein zu stärken. Unser Land der Ideen hat auf den Märkten der Welt alle Chancen." Der Bundespräsident hatte zum 100. Geburtstag des Verbandes ein Geschenk mitgebracht: einen kleinen Bären. Ein Auftritt auf der Leipziger Messe hatte einst den Siegeszug des Steiff-Teddys begründet. Horst Köhler: "Es reicht eben nicht, ein gutes Produkt zu haben - es muss auch seinen Käufer finden. Da helfen Messen."
Für den Auma-Vorsitzenden Thomas H. Hagen sind Kooperation und Wettbewerb zur Steigerung der Kundenzufriedenheit Schlüsselbegriffe der Branche. "Kooperation der Messegesellschaften mit der beteiligten Wirtschaft, auch mit anderen Veranstaltern im In- und Ausland, aber eben auch Wettbewerb um das beste Konzept, die beste Technik, den besten Service". Wer aber den Wettbewerb bejahe, müsse wissen, dass funktionierender Wettbewerb immer auch den Willen zu produktiver Auseinandersetzung und Anpassungsbereitschaft voraussetze. Er sei davon überzeugt, dass Messen nicht nur eine große Vergangenheit, sondern auch eine erfolgreiche Zukunft haben. Hagen: "Kooperation und Wettbewerb, wir brauchen beides, wenn wir erfolgreich bleiben wollen. Wer erfolgreiche Messen machen will, braucht die Herausforderung durch den Wettbewerb, aber er braucht auch einen Grundkonsens verschiedenster Partner. Und wenn ein Messeland als Ganzes erfolgreich sein will, braucht es ebenfalls einen Grundkonsens aller Akteure." In diesem Sinne wünschte er der deutschen Messewirtschaft und dem Auma eine erfolgreiche Zukunft.

m+a NEWSLINE Nr.10 / 2007 vom 10.05.2007
m+a NEWSLINE vom 10. Mai 2007