Kommentar m+a NEWSLINE Nr. 1/2 / 2007 vom 11.01.2007

2006 erfolgreichstes Jahr der Koelnmesse: höherer Umsatz, mehr Veranstaltungen und mehr Besucher als je zuvor ...Die Messe Berlin erzielte im dicht gedrängten Veranstaltungsjahr 2006 beeindruckende Rekordergebnisse ...
Die Messe Frankfurt hat 2006 ihren Wachstumskurs ungebremst fortgesetzt und den bisher höchsten Umsatz ihrer Geschichte erreicht ... Messe München 2006: Umsatzergebnis zweistellig über Plan ...

Noch Fragen? Die Messewelt ist in Ordnung, wie diese kleine (willkürliche) Auswahl an Umsatzmeldungen deutscher Veranstalter eindrucksvoll belegt. Was so schön klingt, ist nur die eine Seite der Medaille. Würde man den offiziellen Pressemitteilungen Glauben schenken, dann könnten die deutschen Messechefs Arm in Arm dem Sonnenuntergang entgegenreiten, denn sie haben alle einen Superjob gemacht - es geht voran und zwar für alle. Hinter den Kulissen herrscht dagegen alles andere als eitel Sonnenschein. Kaum ist die letzte Silvesterrakte gezündet, ist es mit dem Weihnachtsfrieden vorbei. So beklagt Düsseldorfs Messechef Werner Dornscheidt im "Handelsblatt" Preisdumping zur Erhöhung der Hallenauslastung, den Kölnern stehen nach wie vor EU-Ermittlungen in Sachen Hallenfinanzierungen ins Haus, auch in Stuttgart wird man den "Messeklau" wohl vor Gericht entscheiden und Frankfurts Messechef Michael von Zitzewitz stimmt in der "Süddeutschen" ein ins Klagen um den zu Tode subventionierten Messestandort Deutschland. Wie sich unter diesen Voraussetzungen erste zaghafte Versuche von Kooperation und Zusammenarbeit verschiedener Messegesellschaften entwickeln werden, bleibt abzuwarten.

Und jetzt strauchelt auch noch die CeBIT - Krise, Sanierungsfall, Umsatzverlust für die Deutsche Messe AG - der Niedergang der Computermesse wird seit Jahren immer wieder aufs Neue besungen. Was bei allen berechtigten Fragen nach Aussteller- und Besucherschwund aber oft nicht gesehen wird, ist, dass diese Veranstaltung immer noch gigantische Außmaße hat. Mehr als 6000 Aussteller und weit über 400 000 Besucher werden erwartet. Natürlich ändern sich Anforderungen der Aussteller und Besucher, das Konzept der CeBIT soll dem veränderten Markt angepasst werden. Das kann gelingen - nicht zuletzt das Comeback der Hannover Messe - erst die Mutter aller Messen, dann lange zum Problembären mutiert - zeigt, dass auch Dickschiffe erfolgreich den Kurs ändern können.Annic.Kolbrueck@dfv.de

m+a NEWSLINE Nr. 1/2 / 2007 vom 11.01.2007
m+a NEWSLINE vom 11. Januar 2007