Schall-Gruppe, Frickenhausen Das Gericht muss doch entscheiden

Der Krimi hält die Spannung bis zur letzten Sekunde: Wer in den Sinsheimer Hallen wann welche Veranstaltungen organisieren wird, war bis Dienstag offen und muss jetzt doch vom Gericht entschieden werden. Termin: heute, 26. Oktober. Paul Eberhard Schall erklärte am 20. Oktober die Verhandlungen für "derzeit gescheitert", die Layher-Gruppe vier Tage später.
Schall bezeichnete den Vertragsentwurf der Layher-Gruppe - der Besitzerin der Messehallen in Sinsheim - nach Änderungen als "weder wirtschaftlich, steuerlich noch juristisch akzeptabel". Er hegte den Verdacht, dass es sich bei dem von Layher vorgelegten Vertragsentwurf lediglich um einen "Alibivorschag" handelt, wohl wissend, dass er ihn so nie akzeptieren würde. Schall vermutet, dass "Layher überhaupt nicht mehr an einer Gesamteinigung gelegen ist". Er machte daher zwei alternative Vorschläge zur Übernahme der Messe Sinsheim durch die Layher-Gruppe.
Würden diese nicht akzeptiert, "wären die Vertragsverhandlungen endgültig gescheitert". Besagte Angebote hat die Layher-Gruppe am Dienstag zurückgewiesen.
Schall hatte mit der Ankündigung im Juni letzten Jahres, seine Messen von Sinsheim nach Stuttgart zu verlagern, heftige Proteste ausgelöst, nicht nur in Sinsheim. Von "Messeraub" war die Rede. Im baden-württembergischen Landtagswahlkampf im Frühjahr kochte das Thema hoch, der Stuttgarter Landtag hatte deswegen sogar einen Untersuchungsausschuss einberufen. Die Messe Sinsheim, die zur Schall-Gruppe gehört, ist bis 2027 vertraglich an die Layher-Gruppen gebunden. Schall und Layher hatten unter anderem auch verhandelt, drei besucherstarke Publikumsmessen in Sinsheim zu belassen.

m+a NEWSLINE Nr.21 / 2006 vom 26.10.2006
m+a NEWSLINE vom 26. Oktober 2006