Messe Stuttgart/P.E.Schall GmbH “Messeraub“ vor Gericht

Dem Vernehmen nach soll der Vertrag zwischen der Messe Stuttgart (SMK) und dem privaten Messeveranstalter Paul Schall nachgebessert werden. Demnach sollen drei der Messen, das Echtdampf-Hallentreffen, die Faszination Motorrad und die Modellbau in Sinsheim bleiben und ein Fundament für das Überleben des badischen Messestandorts bilden. Im Gegenzug würde Veranstalter Paul Schall aus den noch bis 2027 laufenden Verträgen in Sinsheim entlassen. Paul Eberhard Schall will sich während der laufenden Verhandlungen nicht dazu äußern.
Am Donnerstag letzter Woche trafen sich die Parteien vor dem Landgericht Mannheim, das ihnen eine letzte Frist einräumte. Die läuft am 26. Oktober aus. Sollten sich die Streitparteien Paul Schall, die Luise Layher GmbH&Co. KG als Eigentümerin fast aller Messehallen in Sinsheim, und die Messe Stuttgart bis dann nicht geeinigt haben, wird Ulrich Schneider-Mursa, Vorsitzender Richter der 2. Kammer für Handelssachen, eine Entscheidung fällen. "Die Schienen für einen Vergleich sind gelegt. Jetzt müssen sie nur die Lokomotive in Fahrt bringen", so Schneider-Mursa.
Auslöser des Streits war die Anfang Juni 2005 von Paul Schall und Suttgarts Messechef Ulrich Kromer bekannt gegebene Entscheidung, dass Schall alle Veranstaltungen seiner Messe Sinsheim GmbH von Herbst 2007 an nicht mehr in Sinsheim, sondern auf dem neuen Stuttgarter Messegelände veranstalten wolle.

m+a NEWSLINE Nr.16 / 2006 vom 17.08.2006
m+a NEWSLINE vom 17. August 2006