Kommentar m+a NEWSLINE Nr. 10 / 2004 vom 13.05.2004

Mit ihrer Arbeit will sie für wahre und klare Ergebnisse sorgen. Dennoch: Die Daten, welche die Gesellschaft zur Freiwilligen Kontrolle von Messe- und Ausstellungszahlen (FKM) veröffentlicht, sind bekannter als die Institution selbst. Sie hat es seit ihrer Gründung 1965 nicht geschafft, ihr Prüfsiegel als allseits bekannten Qualitätsstempel zu etablieren - ganz im Gegensatz etwa zum TÜV, dem Bio-Siegel oder der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (kurz IVW).
Letztere macht auch nichts anderes als zu prüfen. Dennoch: IVW gilt als wichtige Marke, was Auflagenwahrheit betrifft und gilt als Qualitätssiegel, ihre Zahlen als solide Planungsgrundlagen. Und den Zeitungen, Zeitschriften und Fachmagazinen ist das IVW-Siegel ein wichtiges Marketinginstrument, das lassen sie sich einiges kosten.
Die Messegesellschaften lassen sich ihre Befragungen auch einiges kosten, aber sie nutzen die Ergebnisse zu wenig. Und auch FKM als Gütesiegel. Da ist noch viel Musik drin! Nur darauf zu vertrauen, die Qualität der Daten werde sich schon rumsprechen, das ist zu wenig. Wie sollen Aussteller Zahlen nachfragen, von deren Existenz respektive Qualität sie nur wenig wissen?
Die von der FKM geprüften Daten sind ein wichtiger Service für die Aussteller, die Kunden der Messegesellschaften, und bieten im nationalen und internationalen Wettbewerb ausgezeichnete Vergleichsmöglichkeiten wie auch Entscheidungshilfen, wenn es um die Auswahl von Veranstaltungen oder Standorten geht. Die Transparenz und Glaubwürdigkeit von Messedaten haben wesentlich zum Ansehen des deutschen Messewesens beigetragen (wenn auch der Prüfinstitution FKM lange der Geruch anhaftete, Rekordmeldungen und Jubelergebnisse der Messeveranstalter "amtlich" zu machen). In Zeiten, in denen Controller bei entstehenden Kosten ein Wort mitzureden haben, Messeeffizienz extrem angesagt ist (was immer das ist), werden gesicherte Datenquellen und zertifizierte Erhebungen zum maßgeblichen Entscheidungswerkzeug - und die gilt es zu promoten. Wer sich mit den FKM-Daten näher beschäftigt, kann aus dem komplexen Material klare Trends über Qualität und Entwicklung einer Veranstaltung herauslesen. Und an die Quellen kommt jeder kostenfrei heran.
Es gehört zu den Bringschulden der FKM, sich und die Daten noch bekannter zu machen. Sie darf diese Arbeit nicht alleine den Messegesellschaften überlassen. Wobei die natürlich auch mehr daraus machen und die geprüften Zahlen als Qualitätsmerkmale herausstellen könnten. Denn auch als Marketinginstrument ist FKM noch nicht ausgereizt. Die NürnbergMesse hat das geschickt vorgemacht: Wer in Fachzeitschriften Anzeigen schaltet, der orientiere sich an den IVW-geprüften Mediadaten, argumentiert sie. Diese Aufgabe erfülle im deutschen Messewesen die FKM. Mit Hilfe dieser Daten könnten Aussteller wie Besucher schnell die Spreu vom Weizen trennen. Deshalb stelle sie ihre umfassenden Daten auf den Internetseiten der jeweiligen Messehomepages zur Verfügung.

Wer noch?

christiane.appel@dfv.de

m+a NEWSLINE Nr.10 / 2004 vom 13.05.2004
m+a NEWSLINE vom 13. Mai 2004