Editorial m+a Newsline Nr. 23/25-05 vom 8.12.2005

Das Jahr 2005 ist in Sachen Messeveranstaltungen gelaufen. Zwar stehen noch ein paar Jahresschlusspressekonferenzen an, aber im Großen und Ganzen kann man schon einen Blick zurück wagen. Beherrschende Themen waren und werden auch in Zukunft Privatisierung, Überkapazitäten, überraschende Standortverlagerungen und Personalien sein, nicht zu vergessen die wachsende Konkurrenz vor allem aus Asien für europäische Messen und Veranstalter - und die (noch nicht erfolgte) Antwort auf die Frage: Was ist das gemeinsame Interesse der Messewirtschaft?

Was den Boom der Quadratmeter betrifft, so kann man angesichts der Aus-, Neu- und Umbauten gerade in Deutschland aber eigentlich nur sagen, wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Nachdenkenswert ist in diesem Zusammenhang auch die Anregung, das Wort "Überkapazitäten" zu definieren. Seien es Reit-, Tennis- oder sonstige Turniere, Händlerveranstaltungen oder Hauptversammlungen, in vielen Hallen ist auch dann Leben, wenn keine Messe stattfindet. Es dürfte aufschlussreich sein, einmal alle diese Leistungsbereiche zu dokumentieren. Veranstalter können dadurch nur gewinnen.

Trotz aller Schlagzeilen über die Messewelt ist es in ihr dennoch verdächtig ruhig. Man hat den Eindruck, an der Zukunft der deutschen Messewirtschaft wird mehr oder minder geräuschlos gearbeitet. Nur ab und zu brodelt es kräftig unter der ansonsten sehr ruhigen Oberfläche. Genau daran ist aber abzulesen, dass doch ordentlich geschafft wird und die deutsche Messewirtschaft sich anzustrengen scheint, wenn davon auch nichts an die Öffentlichkeit dringt.

Vielleicht liegt es auch mit daran, dass die seit Ende 2002 in der GDG geeinten deutschen Großmessen eher im Verborgeen miteinander ringen. Was wohl auf mehreren Arbeitsebenen stattfindet, ist anscheinend (noch?) nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Interessant wären erste Ergebnisse schon. So es sie denn gibt ...

Unseren Lesern wünscht das m+a-Redaktionsteam für 2006 weiterhin Vorsprung an Effizienz, Professionalität, Qualität - und damit viel Erfolg.

Christiane.Appel@dfv.de

m+a NEWSLINE Nr.23/24 / 2005 vom 08.12.2005
m+a NEWSLINE vom 8. Dezember 2005