Kommentar m+a NEWSLINE Nr. 17 / 2005 vom 01.09.2005

Neu, innovativ, trendy ... diese Eigenschaften hat sich ja wohl jede Messegesellschaft für ihre Neuheitenshow auf die Fahnen geschrieben. Vorreiter will jeder sein, ob Veranstalter oder Aussteller.
Was aber häufig im Verborgenen schlummert und von einigen Veranstaltern leider oft genug stiefmütterlich behandelt wird, sind die schon lange existierenden Sonderschauen. Viele von ihnen sind zum Vorzeigen und keine Verlegenheitslösungen.

Sonderschauen sollen ja nicht nur über das übliche Maß an Innovationen hinaus ein Messethema beleben, sondern auch Orte der Inspiration und visionärer Gedanken sein. Eine Chance, die Messegesellschaften vermehrt nutzen sollten, um sich so weit über die Vermietung von Hallenflächen hinaus zu profilieren. Auch in der Kommunikation könnten sie Vordenker sein. Ob das Ganze dann direkt unter betriebswirtschaftlichen Punkten gesehen werden muss, sei dahingestellt. Sonderschauen sollten DIE Magneten einer Messe werden, mit denen sich Veranstalter auch vom immer stärker werdenden Wettbewerb absetzen können. Ihre eigene Interpretation von Branchenentwicklungen könnte Leuchtturmfunktion in immer übersättigteren Märkten übernehmen.

So haben Veranstalter die Chance, Trends setzen und die Kreativität fördern. Denn es geht ja bei den Sonderschauen nicht nur um Produkte und Themen der Zukunft, sondern auch um die clevere Inszenierung des Zukünftigen. Und diese hat mehr Aufmerksamkeit als bisher verdient und könnte durchaus preiswürdig sein.

Sonderschauen sollten selbstverständlicher Teil von Wettbewerben werden. Viele Veranstalter kennen und unterstützen ADAM, den Award der ausgezeichneten Messeauftritte. Vielleicht fehlt aber einfach der Mut, dort auch einmal eine gut gemachte Sonderschau einzureichen. Der FAMAB als Ausrichter des Awards könnte in diesem Zusammenhang ja einmal darüber nachdenken, ob es für diese einzigartige Form des Messeauftrittes nicht eine eigene Kategorie geben könnte.

Christiane.Appel@dfv.de

m+a NEWSLINE Nr.17 / 2005 vom 01.09.2005
m+a NEWSLINE vom 1. September 2005