Kommentar m+a NEWSLINE Nr. 1/2 / 2005 vom 13.01.2005

Was wurden die Bälle im vergangenen Jahr flach gehalten! Bloß keine zu hohen Erwartungen an das Messejahr 2004! Lieber Bescheidenheit üben. Schlagzeilen wie "Fünf vor zwölf für den Messestandort Deutschland", "Deutsche Messe in der Krise" oder "Das deutsche Messewesen ist ineffizient", kräftig angeheizt durch den ein und anderen Messefürsten, taten ein Übriges, den Blick zu senken, die (vermeintliche) Arroganz ablegen und die bis dato erfolgsverwöhnte Branche in Bescheidenheit üben zu lassen.
Doch damit war spätestens Anfang Dezember Schluss. Von Demut keine Spur mehr. Das Jammern wich - in den meisten Fällen - selbstbewussten Auftritten von Messechefs, die Erstaunliches zu vermelden hatten. Planziel erreicht, Planziel übertroffen, Rekord hier, Bestmarke da, ordentliche Deckungsbeiträge - und fast alle großen und mittelgroßen Veranstalter, die Pressekonferenzen abhielten, verkündeten unisono, sie hätten sich erfolgreich von der Gesamtentwicklung im Markt abkoppeln können. Das verstehe, wer will.
Kurzum: Alles gar nicht so schlimm. Und: Wir sind doch wer!
Stimmt.
Interessant ist in diesem Zusammenhang nur, wer nichts sagt.

Auch wenn die Messen in der Gunst der Marketingleiter wieder steigen, sollte das die Verantwortlichen auf der Veranstalterseite nicht ruhen lassen. Vor allem sollten sie mit dem Genöle aufhören, das uns in den vergangenen Monaten viel zu oft begleitet hat. Natürlich stehen Messen im Wettbewerb. Um das beste Konzept, den besten Standort, die besten Köpfe. Natürlich stehen Messen auch im Wettbewerb mit anderen Marketing- und Vertriebsformen. Aber Jammern hilft nicht immer weiter. Wettbewerb muss man sich stellen. National und international. Auf dass die Qualität der international ausgerichteten Messen in Deutschland führend bleibt.

Viel Erfolg für 2005

Christiane.Appel@dfv.de

m+a NEWSLINE Nr.1/2 / 2005 vom 13.01.2005
m+a NEWSLINE vom 13. Januar 2005